Die strategischen Ziele

Strategische Ziele leiten sich aus der Vision für den Betrieb und die Familie ab. Dabei werden die Mission des Betriebs und die Werte des Landwirts / der Landwirtin miteinbezogen. Die strategischen Ziele werden deshalb über einen iterativen Prozess erarbeitet. Sie drücken den Willen des/der Betriebsleitenden (seine/ihre Grundanliegen) aus.

Das strategische Ziel definiert sich anhand der grundsätzlichen Anliegen des/der Betriebsleitenden und nicht durch die Mittel, um diese zu erreichen.

Den Begriff operative oder untergeordnete Ziele behalten wir operationellen und quantifizierbaren Aspekten vor.

Die strategischen Ziele richten den Betriebsleiter / die Betriebsleiterin auf einen generell unbeschränkten Zeithorizont aus. Sie werden daher nie wirklich erreicht. Die strategischen Ziele sind selten quantifizierbar und haben nicht nur wirtschaftlichen Charakter. Sie sind jedoch die konkreten Anhaltspunkte des betrieblichen Motors. Seine Ziele zu kennen ist die beste Voraussetzung, um diese zu erreichen.

Wir haben vorgängig gesehen, dass die Vision aus einer wenig rationalen Sondierungsphase hervorgeht. Die Machbarkeit wird während dieser Phase ignoriert. Man konzentriert sich auf das, was man selbst dazu beitragen möchte. Dieses Vorgehen ermöglicht es, die Ziele des Landwirts / der Landwirtin als Person und als Betriebsleiter/-in aufzuzeigen.

Die strategischen Ziele können miteinander im Einklang stehen oder auch nicht (z. B. die persönlichen Ziele mit den Betriebszielen). Die strategische Orientierung erforscht oft mehrere Zielkategorien (persönliche und private Ziele, funktionsgebundene Ziele, Betriebsziele). Diese Zielkategorien sind im System Familie und Unternehmen eng miteinander verflochten: Alle Personen versuchen, in ihren Bereichen ihre Ziele (wonach sie streben) zu realisieren.

Die für das gesamte System definierten strategischen Ziele sollten mit den persönlichen Zielen des bzw. der Betriebsleitenden im Einklang stehen. Strategien werden immer von Menschen umgesetzt. Bei Gemeinschaften oder partnerschaftlichen Betriebsführung sollten alle Partner über die strategischen Ziele diskutieren, was zu einer Stärkung des gemeinsamen Projekts führt.

Häufig werden die strategischen Ziele nicht klar und deutlich formuliert. Ob bewusst oder unbewusst, oft trifft der/die Betriebsleitende die Entscheidungen aufgrund dieser Ziele (auch wenn diese nicht ausformuliert sind).

Eine Hilfestellung, um dem strategischen Ziel auf den Grund zu gehen, besteht in einer mehrmaligen Wiederholung der Frage „warum?“. Diese Frage wird so lange gestellt, bis keine Antwort mehr darauf gefunden wird und nur noch eine mögliche Antwort übrig bleibt, nämlich: „Weil ich es so will“. Das strategische Ziel beantwortet zudem die Frage: „Wozu trägt dieses Projekt bei?“ „Wozu trägt diese Entscheidung bei?“

Diese Klärung der strategischen Ziele, der Konflikte zwischen ihnen oder deren gegenseitige Vereinbarkeit und Prioritäten zeigen, welche Massnahmen umgesetzt werden müssen, damit die strategischen Achsen konkreter verfolgt werden können. Sie öffnen die Türen zur Frage: „Wie (sieht die Umsetzung aus)?“

STRATEGISCHE ZIELE

Strategische Ziele leiten sich aus der Vision des Landwirts für seinen Betrieb und seine Familie ab. Dabei werden die Mission des Betriebs und die Werte des Landwirts miteinbezogen.

Toolbox

Leitfaden für ein halbstrukturiertes Gespräch

Strategische Ziele und operative Ziele werden sehr oft verwechselt. Das operative Ziel lässt sich leichter erklären als das strategische Ziel. Fragen nach dem „Warum“ und „Wie“ helfen dabei zwischen einem Zweck (Ziel) und den zu seiner Erreichung eingesetzten Mitteln (Zielsetzung) zu unterscheiden.

Unterstützung zur Umsetzung strategischer Ziele

Formulieren und festlegen von Prioritäten für strategische Ziele

Um strategische Ziele zu formulieren ist es notwendig sie nach zwei Aspekten zu priorisieren: „Was ich am meisten will, was ist überlebenswichtig“ und „was ich will“. Da es in der Regel für einen Landwirt 3-6 strategische Ziele gibt, ermöglicht diese Hierarchie eine Priorisierung im Falle von Zielkonflikten oder abweichenden Zielen der im Betrieb tätigen Personen.