einfache Möglichkeit zur Vergrösserung von Anbauflächen – effizientere Bewirtschaftung – kompatible Produktionsweisen von Vorteil
Bei der Fruchtfolgegemeinschaft wird die offene Ackerfläche mehrerer Betriebe zusammengelegt und darauf eine gemeinsame Fruchtfolge definiert. Eine Fruchtfolgegemeinschaft lässt sich mit oder ohne Gründung einer Betriebszweiggemeinschaft für den Ackerbau (oder einer Betriebsgemeinschaft) einrichten.
Mit Hilfe einer Fruchtfolgegemeinschaft kann die gemeinsam verfügbare Ackerfläche optimal ausgenutzt und der Flächenanteil bestimmter Kulturen erhöht werden, ohne dass dabei andere Flächen – wie zum Beispiel Öko-Wiesen oder andere Ausgleichsflächen – an Grösse abnehmen.
«Ich denke, es war sehr gut und wichtig, einen externen Berater zu haben, der Fragen stellt.»
«Wir haben trotzdem genug Freiheit für einen Urlaub, um eine Weile abzuschalten, und wissen, dass es andere gibt, die in der Lage sind, uns zu ersetzen.»
«Im ersten Jahr hatten wir es wahrscheinlich strenger als vorher alleine, bis man sich an alles gewöhnt hatte, aber schon im zweiten Jahr haben wir gemerkt, dass wir viel schlagkräftiger geworden sind.»
«Normalerweise werden Entscheidungen einstimmig getroffen. Man wird versuchen, andere oder sich selbst zu überzeugen, bis man zu etwas kommt, das einstimmig ist oder bei dem zumindest alle damit einverstanden sind, diese Entscheidung mitzutragen.»
«Betriebe brauchen einfach auch eine gewisse Grösse, um langfristig wirtschaftlich produzieren zu können, oder dann muss man sich auf Nischen festlegen.»
«Wir haben auch am Anfang einmal festgelegt, dass wir nicht ‚minütelen‘; wir helfen einander, bis die Arbeit erledigt ist.»
«Jetzt, da «wir» einen 200-Hektar-Betrieb haben, können wir es uns leisten, Versuche auf einem Hektar, zwei Hektar usw. zu machen.»
«Man muss Lust haben, mit anderen zusammenzuarbeiten.»
«Jeder Betrieb bringt das Land mit und stellt es zur Verfügung und dann entsprechend der Kulturen, die er anbaut, danach hat er einen Anteil an den Ergebnissen jeder Kultur.»
«Also da merkt man schon, da sind wir viel effizienter geworden durch die Fruchtfolgegemeinschaft, sowohl im Ackerbau, sowie auch im Futterbau eigentlich.»
«Wir sind ein bisschen ins kalte Wasser gesprungen, ohne wirklich zu wissen, worauf wir uns da einlassen. Aber von dem Moment an, als diese grundsätzliche Entscheidung zur Zusammenarbeit getroffen wurde, war alles einfacher, weil wir wirklich Lust hatten, es zu schaffen.»
«Es ist auch sehr wichtig, loyal gegenüber der Kooperation zu sein: in dem Sinne, dass man, wenn man einmal eine Entscheidung getroffen hat, nicht hinterrücks zu anderen Landwirten gehen und sie kritisieren sollte.»
«Man muss ein bisschen gleich ticken, einfach wie man einen Betrieb führt, da muss man ähnlich ticken – nicht gleich, man kann sich auch ergänzen.»
Eine Fruchtfolgegemeinschaft ist eine geeignete Zusammenarbeitsform, wenn folgende Dinge gegeben sind:
- Veränderungsbedarf bezüglich Arbeitsbelastung, Liquidität, Maschinenkapital und -kosten sowie Freizeit und Ferien.
- Viele kleine, schlecht arrondierte Parzellen, deren Bewirtschaftung arbeitsaufwändig ist und die die Nutzung des Potentials moderner Maschinen nicht zulassen.
- Kolleg/innen oder Nachbar/innen, mit denen man sich eine (nähere) Zusammenarbeit vorstellen kann und deren Fruchtfolge sinvoll mit der eigenen zusammengeführt werden kann.
Weitere Informationen zu Voraussetzungen für Fruchtfolgegemeinschaften (pdf)
Informationen zum Vorgehen bei Fruchtfolgegemeinschaften (pdf)
Association du Grillon
Wie ist die Gemeinschaft entstanden?
Haben Sie in dem Prozess zu einem bestimmten Zeitpunkt eine externe Person, eine/n Berater/in, hinzugezogen?
Wieviele Hektaren bewirtschaftet ihr gemeinsam, und wie hat sich heure Gemeinschaft weiterentwickelt?
Welche Konzessionen muss man deiner Ansicht nach in einer Gemeinschaft eingehen?
Welche Empfehlung würdest du an junge Landwirte weitergeben, die eine Gemeinschaft gründen wollen?
Wydhof
Was war der Grund für die Gründung einer Fruchtfolgegemeinschaft? War es schwierig, eine gemeinsame Strategie zu definieren? Wie ist die Umstellung abgelaufen?Die erfolgreiche Umsetzung einer Fruchtfolgegemeinschaft zeichnet sich aus durch:
- Bereitschaft zur Kooperation, Kommunikation und Offenlegung der eigenen Situation;
- kompatible Produktionsformen und Direktzahlungsarten;
- klare Verantwortungsbereiche und Arbeitsorganisation, regelmässige Besprechungen und zuverlässige Aufzeichnungen.
Eine regelmässige Betreuung und Überprüfung durch eine externe Fachperson kann ebenfalls zum langfristigen Erfolg einer Fruchtfolgegemeinschaft beitragen.
Weitere Informationen zu Voraussetzungen für Fruchtfolgegemeinschaften (pdf)
Informationen zum Vorgehen bei Fruchtfolgegemeinschaften (pdf)
Association du Grillon
Wie seid ihr organisiert, und funktioniert diese Fruchtfolgegemeinschaft?
Wie verteilt ihr die Arbeit, wer macht was?
Kommt es vor, dass niemand verfügbar ist für eine bestimmte Aufgabe?
Was ist der wichtigste Erfolgsfaktor für eure Fruchtfolgegemeinschaft?
Was war das grösste Erfolgserlebnis oder der grösste Moment der Freude in den 14 Jahren eurer Fruchtfolgegemeinschaft?
Wydhof
Was sind Erfolgsfaktoren für die Zusammenarbeit in einer Fruchtfolgegemeinschaft? Wie ist eure Aufgabenteilung? Wie fällt ihr strategische Entscheide?Folgende rechtlichen Rahmenbedingungen sind bei der Gründung einer Fruchtfolgegemeinschaft zu beachten:
- Zwischen den Betrieben darf eine Fahrtdistanz von maximal 15 km liegen.
- Ohne Betriebs- oder Betriebszweiggemeinschaft werden die Buchhaltungen individuell geführt und entsprechende Direktzahlungen direkt an die beteiligten Betriebe ausgezahlt.
- Das Zusammenführen unterschiedlicher Anbaustandards bzw. Labels muss gut überprüft werden.
Zentral für eine erfolgreiche Umsetzung der vielfältigen Anforderungen sind frühe und enge Kontakte mit den Ämtern, Beratern und Abnehmern, da sich gesetzliche Grundlagen auch von Kanton zu Kanton unterscheiden können.
Weitere Informationen zu Ausstiegsmodalitäten bei Fruchtfolgegemeinschaften (pdf)
Weitere Informationen zu Vertragsvorlagen für Fruchtfolgegemeinschaften (pdf)
Association du Grillon
Welche Eintrittskriterien habt ihr für Junge, die eurer Gemeinschaft beitreten möchten?
Wie habt ihr die Buchhaltung eurer Fruchtfolgegemeinschaft organisiert?
Geht es schnell, wenn jemand etwas ändern will?
Habt ihr Modalitäten für die Auflösung eurer Gemeinschaft vorgesehen?
Wydhof
Wie habt ihr alles vertraglich geregelt? Fühlst du dich in deiner unternehmerischen Freiheit eingeschränkt?Bei der Laufzeit einer Fruchtfolgegemeinschaft ist zu beachten:
- Eine Fruchtfolgegemeinschaft sollte langsam aufgebaut werden können (Zielzeitraum drei Jahre) und dann noch mehr Zeit bekommen zur Weiterentwicklung (weitere, grobe Planung über sechs Jahre).
- Eine Fruchtfolgegemeinschaft kann zeitlich limitiert vereinbart werden, aber auch zeitlich unbegrenzt. Wichtig für die Planungssicherheit sind in diesem Fall klare Kündigungsfristen.
- Auflösungsmodalitäten wie mögliche Kündigungsgründe und Aufteilung der Vermögenswerte gilt es im Voraus genau festzuhalten.
Weitere Informationen zur Zeitdauer von Fruchtfolgegemeinschaften (pdf)
Weitere Informationen zu Vertragsvorlagen für Fruchtfolgegemeinschaften (pdf)
Weitere Informationen zu Ausstiegsmodalitäten bei Fruchtfolgegemeinschaften (pdf)
Association du Grillon
Wurde die Laufzeit eurer Fruchtfolgegemeinschaft definiert?
Wydhof
Wie habt ihr einander gefunden und wie lange dauerte die Gründung? Wäre eine Auflösung für dich schlimm?Weitere Auskünfte zu Fruchtfolgegemeinschaften finden sich:
- im direkten Gespräch mit Berufskolleg/innen, die bereits Erfahrung mit Fruchtfolgegemeinschaften haben;
- Im Kontakt mit entsprechenden Fachberatungsstellen und Spezialist/innen, welche bei der Planung und Umsetzung der Gemeinschaft zur Beratung beigezogen werden können.
Wo Menschen zusammen arbeiten, kann vieles schief gehen: es passieren Unfälle oder der Absatzmarkt bricht ein, es werden Fehler gemacht oder Vereinbarungen nicht eingehalten, es kommt zu Meinungsverschiedenheiten und Missverständnisse, etc. Das ist normal und noch kein Grund zur Besorgnis – aber es ist sehr wichtig, dass die betroffenen Partnerinnen und Partner in solchen Situationen richtig reagieren und verhindern, dass aus kleinen Missgeschicken kostspielige Fehlentwicklungen oder aus unterschiedlichen Lagebeurteilungen dauernde Streitereien entstehen.
Untenstehend sind einige Ressourcen aufgeführt, die den Umgang mit Konflikten erleichtern können.
Website Konflikttheorie
Association du Grillon
Wie kommunizieren Sie untereinander?
Welchen Rat kannst du weitergeben, um Konflikte zu vermeiden?
Wydhof
Wie vermeidet ihr Konflikte?Häufig gestellte Fragen
Ja, grundsätzlich ist auch die Bildung einer Fruchtfolgegemeinschaft über Kantonsgrenzen hinweg möglich. Benachbarte Kantone haben aber unter Umständen leicht abweichende Vorgaben für ÖLN- oder Fruchtfolgegemeinschaften, nutzen eventuell nicht das gleiche System zur Erfassung der Betriebsdaten und auch die IP-Kontrollen werden meist unterschiedlich organisiert und umgesetzt. Darum sollte man unbedingt rechtzeitig mit den zuständigen Stellen der betroffenen kantonalen Landwirtschaftsämter Kontakt aufnehmen. So kann die Situation im Voraus besprochen und abgeklärt werden, welche Stellen mit welchen Dokumenten und Dateneingaben bedient werden müssen, damit keine Komplikationen entstehen.
Die Kantone verlangen für ÖLN- und Fruchtfolge-Gemeinschaften einen schriftlichen Vertrag. In der Regel finden Sie auf den Webseiten der Landwirtschaftsämter entsprechende Vertragsvorlagen. Falls Sie beim ausformulieren dieser Verträge Probleme haben oder unsicher sind, wie Sie bestimmte Regelungen treffen wollen, lohnt sich der Beizug einer Fachberatung.
Wenn die Vorteile einer besseren Arrondierung und grösserer Schläge offensichtlich sind, sollten gewisse Risiken drin liegen. Immerhin können Sie ja die Felder des Partners und seine Arbeitsweise jetzt schon beobachten und Ihre Schlüsse daraus ziehen. Überraschungen sind immer möglich, aber der Umgang mit schwierigen Wetterverhältnissen oder eben Schädlingen oder Pflanzenkrankheiten gehört wohl zu den Herausforderungen der Landbewirtschaftung. Wenn Sie den vollen Einstieg in eine längerfristige Kooperation (Betriebszweiggemeinschaft Ackerbau) scheuen, können Sie ja erst Mal eine einfache Fruchtfolgegemeinschaft mit kurzer Mindestdauer eingehen (z.B. 5 Jahre). Falls sich die Zusammenarbeit nicht bewährt, ist ein Ausstieg zum Ende der Laufzeit ohne grossen Aufwand möglich.
Praxisbeispiele
Fruchtfolgegemeinschaft Le grillon Orges (VD)
Kontakt Nicolas Pavillard Association du Grillon Montavaux 1430 Orges VD n.pavillard@pavillard.com Eckdaten ...
Fruchtfolgegemeinschaft Müller-Leibundgut (SO)
Fruchtfolgegemeinschaft - Alle Praxisbeispiele (PDF) Kontakt biogmües-abo.ch GmbH Goltern 20 4578 Solothurn www.biogmues-abo.ch ...
Fruchtfolgegemeinschaft (im Rahmen einer BG) Bachmann und Schläpfer-Fritschi, Flaach (ZH)
Fruchtfolgegemeinschaft - Alle Praxisbeispiele (PDF) Kontakt Ernst und Madeleine Bachmann Wydhof 8416 Flaach www.wydhof.ch ...