Urbane Landwirtschaft ist ein breites und vielfältiges Phänomen, das über Balkongärtnern und Dachlandwirtschaft weit hinausgeht. Die vielfältigen Formen urbaner Landwirtschaft tragen dazu bei, die Qualität und den Wert der lokalen Landwirtschaft zu erhöhen. Neben innovativen Projekten und neuen Modellen gehören dazu nicht zuletzt auch traditionelle Landwirtschaftsbetriebe, die auf die Vorteile der Stadtnähe setzen und entsprechende Geschäftsmodelle entwickelt haben.
Wir wollen mit der vorliegenden Publikation die Vielfalt des Phänomens und die Chancen aufzeigen, die die urbane Landwirtschaft – auch für die traditionelle Landwirtschaft – bietet. Dazu gehören ihre Innovationskraft ebenso wie der gelebte Kontakt und die aktive Beteiligung der lokalen Bevölkerung, der Fokus auf den Aufbau kurzer Wertschöpfungsketten und neuer Kooperationen, die Produktion auf kleiner Fläche, der Fokus auf soziale Aspekte oder auch darauf, Räume fürs Experimentieren zu schaffen.
Es ist ganz klar, dass die urbane Landwirtschaft die traditionelle Landwirtschaft mit ihrer hohen Kapazität für die Nahrungsmittelversorgung nicht ersetzen kann. Die vorgestellten Beispiele zeigen jedoch Lösungswege für aktuelle Herausforderungen auf und tragen zu einer nachhaltigeren Gestaltung des Landwirtschafts- und Ernährungssystems auf regionaler Ebene bei. Sie bieten einen Blick über den Tellerrand ebenso wie Anregungen, Tipps und Tricks, um das eigene Projekt oder den eigenen Betrieb (weiter) zu entwickeln.
Auswahl der Beispiele (weitere Daten und Betriebe folgen)
Für die Auswahl der Beispiele für die vorliegende Publikation sind wir von einem sehr breiten Verständnis von urbaner Landwirtschaft ausgegangen. Wir wollen Beispiele aus unterschiedlichen Regionen der Schweiz aufzeigen und Themen aufgreifen, die für die urbane Landwirtschaft wichtig sind. So finden sich unter den vorgestellten Modellen Beispiele für urbane Landwirtschaft im engen Sinn (Stadtbauernhöfe auf städtischem Boden/teilweise ausserhalb der Landwirtschaftszone) ebenso wie für Logistik, solidarische Landwirtschaft, unterschiedliche Organisationsformen und spezielle Produkte oder für den Fokus auf soziale Themen. Viele davon sind „microfermes“ – also meist von Permakultur und Agrarökologie inspirierte Mikrobetriebe, die auf kleiner Fläche intensiven Gemüsebau betreiben. Aus diesem Grund ist dieses Thema ein Schwerpunktthema der vorliegenden Publikation.
Porträt | Name | Rechtsform | Strasse | Ort |
---|---|---|---|---|
A la Belle Courgette | Association A la Belle Courgette | Verein | Les Sorens | 1030 Bussigny |
Birsmattehof | Agrico Genossenschaft | Genossenschaft mit Arbeitseinsatz | Birsmatthof 1 | 4106 Therwil |
ConProBio | Cooperativa Consumatori e Produttori del Biologico | Kooperative | Al Piano 2 | 6593 Cadenazzo |
Essblatt | Essblatt | Ein-Frauen-Betrieb | Süri 54 | 3204 Rosshäusern |
Ferme de Bassenges | Ferme de Bassenges | GmbH | Chemin de la Raye 12 | 1024 Ecublens |
Ferme de Budé | Ferme de Budé | GmbH | Chemin Moïse-Duboule 2 | 1209 Genève |
Horai | Horai AG | Aktiengesellschaft | Kirchgasse 30 | 3312 Fraubrunnen |
Kulturhof Hinter Musegg | Kulturhof Hinter Musegg | Stiftung | Diebold-Schilling-Strasse 13 | 6004 Luzern |
Ortoloco, Produktion | Ortoloco, Biohof Fondli GmbH | Kooperative | Spreitenbacherstrasse 35 | 8953 Dietikon |
Ortoloco Administration | Ortoloco, c/o co_werk 5 | Kooperative | Geerenweg 2 | 8048 Zürich |
Quartierhof Wynegg | Quartierhof Wynegg | Verein, Quartierhof | Weineggstr. 44a | 8008 Zürich |
Rage de Vert | Rage de Vert | Verein | Closel-Bourbon 3 | 2075 Thielle-Wavre |
Regioterre | regioterre | Verein | Sonnenstrasse 34 | 9000 St.Gallen |
Kontakt und Fragen
Florian Rudaz (français) et Orlando Scholz (allemand), AGRIDEA
Partner bei der Realisierung einiger Porträts