In der Schweiz werden seit 2007 ausschliesslich Abferkelbuchten mit frei beweglicher Muttersau eingesetzt. Anhand einer grossen Anzahl von Einzelwurfdaten aus den Jahren 2003 (9714 Würfe von 96 Betrieben) sowie 2008 bis 2017 (331 820 Würfe von 255 Betrieben) wurde ermittelt, wie sich die Ferkelverluste über die Jahre entwickelt haben. Von Interesse war zudem, ob sich die Zucht auf grössere Würfe negativ auf die Ferkelverluste ausgewirkt hat. Von 2008 bis 2017 nahm die Anzahl der lebend geborenen Ferkel pro Wurf von 11,9 auf 12,9 Ferkel und die Anzahl der abgesetzten Ferkel pro Wurf von 10,3 auf 11,3 zu. Die Gesamtverluste lagen in allen Jahren zwischen 11,5% und 13,4%. Mit zunehmender Anzahl der lebend geborenen Ferkel
stiegen die Gesamtverluste und die sonstigen Verluste exponentiell an, wohingegen die Erdrückungsverluste nur wenig und linear zunahmen. Der direkte Vergleich der Reproduktionsleistungen in den Jahren 2003 und 2017 zeigte, dass bei allen Verlustursachen (Gesamtverluste, Erdrückungsverluste und sonstige Verluste) keine Unterschiede bestanden. Insgesamt macht die vorliegende Analyse einer grossen Anzahl von Einzelwurfdaten deutlich, dass die Ferkelverluste in Buchten mit frei beweglicher Muttersau trotz der Zucht auf grössere Würfe nicht angestiegen sind. Da bei der Zucht auf noch mehr lebendgeborene Ferkel der Anstieg bei der Anzahl der abgesetzten Ferkel pro Wurf deutlich abflacht, ist eine weitere züchterische Steigerung der Wurfgrösse nicht sinnvoll.

R. Weber, J.-B. Burla, M. Jossen, B. Wechsler; Agrarforschung Schweiz (online) 2020, 11, 53-58

http://link.ira.agroscope.ch/de-CH/publication/43928