Tierkategorien

Lebend geborene Ferkel:
  • Ferkel, die beim ersten Zählen innerhalb 8 Stunden nach der Geburt leben
  • oder nach der Geburt offensichtlich gelebt haben und dann B. erdrückt wurden
  • auch untergewichtige und lebensschwache Ferkel werden als lebend gezählt
Ammenferkel:
  • Ferkel, die nach der Geburt bis zum Absetzen einem anderen Wurf zugegeben wurden
Säugende Ferkel/Saugferkel:
  • von der Geburt bis zum Absetzen
Abgesetztes Ferkel:
  • Ferkel vom Absetzen bis 25 kg
  • Jager (schweizerdeutsch = Mastferkel) ca. 20–30 kg
Aufzucht- oder Mastschweine:
Remonten:
Jungsau/Zuchtsau:
  • Jungsau = Sau ab dem ersten Belegungsdatum bis zum ersten Wurfdatum
  • Zuchtsau = Sau ab dem ersten Wurfdatum bis zum Abgangsdatum
  • Sau = Jungsau oder Zuchtsau
Jungeber/Zuchteber:
  • Jungeber = Eber nach Eigenleistungsprüfung bis zur ersten Belegung
  • Zuchteber = Eber mit mindestens einem Sprung
Masteinheit:
  • 1 Masteinheit = 86 kg Zuwachs (26–112 kg LG)
  • Vormast = ca. 25–60 kg LG
  • Ausmast= 60 –112 kg LG

Ereignisse

Sprung/Belegung:
  • Wird eine Sau innerhalb einer Brunst mehrmals mit demselben Eber belegt, so wird dies als eine Belegung mit Datum der ersten Belegung betrachtet
Trächtigkeit:
  • erfolgreiches Belegen bis Wurf
Wurf:
  • Wurf ab dem 108. Trächtigkeitstag
  • Wurf vor dem Trächtigkeitstag: Mindestens 1 lebend geborenes Ferkel
  • Erstlingswurf = erster Wurf und Erstferkelalter < 500 Tage
Abort/Fehlgeburt:
  • Wurf vor dem Trächtigkeitstag ohne lebend geborene Ferkel
Absetzen/Säugezeit:
  • Säugezeit (Muttersauen) = Wurfdatum bis Absetzen des letzten Ferkels innerhalb einer Laktation
Leerzeit:
  • Leerzeit (Muttersauen) = Absetzen bis erfolgreiche Wiederbelegung
Galtzeit:
  • Galtzeit (Muttersauen) = Absetzen bis nächstes Abferkeln
Zwischenferkelzeit/Umtriebsdauer:
  • Zwischenferkelzeit = Intervall zwischen zwei Würfen

Arbeitsverfahren

Die Betriebsleitung ist der wichtigste Teil der Schweinehaltung. Fachwissen, Beobachtungsgabe, tägliches Reagieren auf Abweichungen, Planung und Betriebsführung sind anspruchsvoll und benötigen entsprechende Arbeitszeit.

Die Arbeitszeit ist eine wichtige Kenngrösse zur Kalkulation der Produktionskosten.

Folgende Arbeitszeitblöcke werden für den Arbeitsvoranschlag erfasst:

        Hauptarbeiten wie Füttern, Misten, Besamen, Ferkelbehandlung, Umstallen, Reinigung
        Unterhaltsarbeiten wie Reparaturen, periodische Wartung der Fütterungsanlagen, Lüftungs- und Güllesysteme
        Nebenarbeiten wie Büroarbeit, Verkauf, Datenerfassung, Weiterbildungskurse, Buchhaltung, Finanzen, Versicherungen

Planungswerkzeug LabourScope für den Arbeitsvoranschlag

LabourScope ist eine spezialisierte Anwendung für die Berechnung des Arbeitszeitbedarfs von Arbeits- und Produktionsverfahren auf dem Landwirtschaftsbetrieb. Das Tool beinhaltet einen Arbeitsvoranschlag und arbeitswirtschaftliche Kennzahlen für Feld- und Stallarbeiten sowie für Tätigkeiten im bäuerlichen Haushalt.

Die Web-Anwendung LabourScope ermöglicht eine vereinfachte, dafür schnellere Berechnung des Arbeitszeitbedarfs für Tätigkeiten in der Land- und Hauswirtschaft.

Es ist ein wirksames Werkzeug zur Optimierung Ihres Betriebs. Beim Arbeitsvoranschlag wird in unterschiedliche Betriebsbereiche wie Aussenwirtschaft (Acker- und Futterbau, Gemüsebau, Obstbau, Forstwirtschaft), Innenwirtschaft (6 verschiedene Tiergattungen) und Hauswirtschaft (Haus- und Familienarbeit) unterteilt.

Die Resultate zeigen:

  • Zeitbedarf für Arbeits- und Produktionsverfahren
  • Arbeiten im Jahresverlauf
  • Wöchentliche Arbeitsspitzen
Mit wenigen Klicks zum Ergebnis Betriebszweig oder Gesamtbetrieb

Einzelbetriebliche Berechnungen des Arbeitszeitbedarfs werden mit Eingabe der Flächenanzahl und -grösse für Feldarbeiten, sowie Eingabe der Tierzahlen für Stallarbeiten und der im Haushalt lebenden Personen für die Hauswirtschaft durchgeführt. Ausserdem kann der Anwender aus einer Liste von Arbeitsverfahren diejenigen auswählen, die am besten zur Mechanisierung des eigenen Betriebs passen und so sein Produktionsverfahren individuell zusammenstellen. Die Planzeitwerte für die jeweiligen Arbeitsverfahren basieren dabei auf Zeitmessungen in der Praxis.

Arbeitswirtschaftliche Kennzahlen für Verfahrensvergleiche

LabourScope beinhaltet neben dem Arbeitsvoranschlag eine interaktive Kennzahlentabelle. In der Rubrik «Kennzahlen für Arbeitsverfahren» stehen Planzeiten für zahlreiche vordefinierte Arbeitsabläufe aus den verschiedensten Betriebsbereichen zu Verfügung. Diese Planzeiten werden tabellarisch und grafisch aufgeführt. Somit kann der Anwender den Arbeitszeitbedarf für ausgewählte Verfahrensvarianten und Grössenklassen auf einen Blick miteinander vergleichen.

Planungstool für den Gesamtbetrieb

Partnerschaftliche Betriebsführung wird zunehmend in der Landwirtschaft thematisiert. Frauen und Männer sind sowohl im Betrieb als auch in der Hauswirtschaft tätig, engagieren sich in der Kindererziehung oder pflegen Familienangehörige auf dem Hof. Für die Berechnung der erforderlichen Arbeitszeit in landwirtschaftlichen Familienbetrieben bietet LabourScope neben Planungsgrundlagen für die Landwirtschaft auch Kennzahlen für Hauswirtschaft und Familienleben. Mit der gleichwertigen Behandlung der betrieblichen und der hauswirtschaftlichen Tätigkeiten wird der partnerschaftlichen Arbeitserledigung sowie neuen Arbeitsteilungen zwischen Frau und Mann Rechnung getragen.

Folgendes Beispiel zeigt die Arbeitskraftstunden (AKh) eines Familienbetriebes mit folgenden Eigenschaften auf:
  • 24 ha Ackerbau mit mittlerem Mechanisierungsgrad
  • Schweinezucht im geschlossenen System mit mittlerem Mechanisierungsgrad
  • Kinderbetreuung von 2 Kindern
  • Hausarbeit inklusive Wäschepflege, Mahlzeiten, Raumpflege, Einkauf, Produkte verarbeiten
Verteilung der Arbeitskraftstunden
Abbildung 1: Verteilung der Arbeitskraftstunden.

Die anfallende Arbeit wird den vorhandenen Arbeitskräften gegenübergestellt. Damit kann dazu beigetragen werden, Arbeitsspitzen zu brechen und Stress aufgrund von Arbeitsüberlastung zu vermindern oder ganz zu verhindern. Das Programm deckt alle Betriebszweige der Landwirtschaft (inkl. Betriebsführung und Sonderarbeiten) ab und ist als Beratungsinstrument etabliert.

LabourScope steht Ihnen online und kostenlos zur Verfügung. Zudem findet sich auch eine Kurzanleitung (“Die Arbeitszeit im Griff mit LabourScope”).

Anwenderfreundliche Funktionen:

  • Benutzer-Login zum Speichern und Bearbeiten eigener Varianten
  • Datenexport zur Weiterverwendung und Ergänzung in Excel
  • Grafische und tabellarische Ergebnisdarstellung
  • Nutzung auf allen Endgeräten (PC, Tablet, Smartphone) möglich
  • Stets aktuelle Kennzahlen, da die Daten zentral gespeichert sind
  • Kein Update erforderlich
  • Kostenlose Anwendung
Tabelle 1: Schweinehaltung, Zucht (AKmin/Sau/Tag).
Tabelle 2: Schweinehaltung, Mast (AKmin/10 Mastplätze/Tag).
Tabellen 3 + 4: Produktionsverfahren.
Abbildung 2: Betriebszweig – vom Ertrag bis zum Deckungsbeitrag.
Abbildung 3: Gesamtbetrieb – vom Deckungsbeitrag bis zum Gewinn.

Allgemeine Informationen

Die Deckungsbeiträge Tierhaltung sind folgendermassen aufgebaut
  • Auf den ersten Seiten sind alle Angaben zu Produkt- und Faktorpreisen sowie zu den beitragsberechtigten GVE-Faktoren und den Direktzahlungen für alle Verfahren der Tierhaltung aufgeführt.
  • Die Beiträge sind mit den gültigen Direktzahlungen kalkuliert.
  • Es folgen vier Kalkulationsblöcke (Rindvieh, übrige Grundfutterverzehrer, Schweine, Geflügel).
  • Die produktionstechnischen Daten zu den einzelnen Verfahren sind den Kalkulationsblättern vorgelagert.
  • Die Preisannahme der Schlacht- und Zuchttiere ist das gewichtete Mittel des Vorjahrespreises und den Preisen im ersten Halbjahr der mittelfristig zu erwartenden Entwicklungen.
  • Die Futtermittelpreise sind aktuelle Preise im Grosshandel. Auf Grund der Jahresfuttermenge des jeweiligen Verfahrens werden die Rabatte bei der Preisannahme mitberücksichtigt.
  • Kalkulationen für verschiedene Markenprogramme können durch Anpassung der Produktpreise und der Kostenpositionen berechnet werden.
  • Zusätzliche Angaben zu einzelnen Markenprogrammen sind im AGRIDEA-Preiskatalog enthalten.
  • Die Kosten für Arbeit und Stallbau sind nicht berücksichtigt.
Bemerkungen zu einzelnen Kalkulationsblättern
  • Die Remontierung ist als Kostenposition ausgewiesen.
  • Die Mengenangaben der Ergänzungsfutter sind Auszüge aus dem Ordner Betriebsplanung der AGRIDEA; dort sind zusätzliche Rationen vorhanden.
  • Zinsanspruch:
    • Ermittlung des durchschnittlich gebundenen Kapitals – Fleischproduktion – Direktkosten
    • Durchschnittliche zeitliche Bindung des Kapitals – Fleischproduktion – Mastdauer Zinsanspruch
  • Die Arbeitskraftstunden stammen aus dem Globalarbeitsvoranschlag Agroscope.
  • Die den einzelnen Tierarten zugeteilten Feldarbeiten wurden abgezogen.
  • Es resultiert so der AKh-Bedarf für Stall- und Restarbeiten.
  • Zu beachten ist ebenfalls, dass die Wahl des Fütterungs- und Aufstallungssystems einen sehr grossen Einfluss auf den Akh-Bedarf hat.
Tabelle 6: Futtermittelpreise (ohne Rabatte)*.
Tierkategorie Preis** (Fr./kg) Preis Bio*** (Fr./kg)
Mastschweine Alleinfutter 0.61 1.25
Vormastfutter 0.63
Ausmastfutter 0.61
Muttersauen Alleinfutter 0.66 1.28
Alleinfutter, säugend 0.70
Alleinfutter, tragend 0.63
Remonten Alleinfutter 0.65 1.19
Ergänzungsfutter zu CCM 0.75 1.40
zu Schotte 0.58 1.27
Ferkel Starterfutter 1.41
Aufzuchtfutter 0.88 1.34
Absetzfutter 1.04
Eberfutter Alleinfutter 0.71 1.30
CCM 65% TS**** 0.30 0.62
Schotte 0.04

*Richtpreise nach DB-Katalog 22/23.

 **Preisbeispiele beziehen sich auf eine Bezugsmenge von 10 Tonnen lose.

***Preisbeispiele beziehen sich auf eine Bezugsmenge von 4 Tonnen.

****Preis pro CCM im Silo.

Tabelle 7: Marktpreise* (abh. von Bezugsmenge und Lieferant).
Schlachttiere Schlachtausbeute QM-Preis (Fr./kg SG) IPS-Prämie (Fr./kg SG)
Mastschwein 79 % 3.38 3.75
Ferkel 20 kg LG 4.14** 13.56***
Abgehende Sau 71 % 1.08

*Durchschnittspreise 2022

**Fr./kg LG

 ***Preis pro Ferkel

Aktuelle Marktpreise können hier eingesehen und heruntergeladen werden: https://www.saugut.swiss/de-ch/Verband/Markt.

Tabellen 8: Produktionsdaten Mastschweine.

Zusätzliche Angaben bei AGRIDEA Tierhaltung: Deckungsbeitrags-Katalog.

Tabellen 9: Produktionsdaten Zuchtschweine.
Zuchtschweine
Tabellen 10: Deckungsbeitragsrechnung Mastschweine (Beispiel).
Mastschweine

Aktuelle Wochenpreise und Informationen zum Schlachtviehmarkt finden Sie hier.

Tabellen 11: Deckungsbeitragsrechnung Zuchtschweine (Beispiel).

Vollkostenrechner Schweineproduktion Suisseporcs

Sämtliche Kosten sind detailliert und in zusammengefassten Kostenblöcke erfasst und dargestellt. Die Kosten und Erträge werden laufend aktualisiert.

Betriebsspezifische Kosten und Erträge können in den Parametern einfach angepasst werden.

Die Kategorien Zucht-, Mast- oder Zuchtmastbetrieb können mit einem Klick ausgewählt werden.

Mit nur drei Angaben (Preise, Tierzahl und Stundenlohn) ist das Betriebsergebnis sichtbar. Zusätzlich werden die Ergebnisse grafisch dargestellt.

Abbildung 4: Aufteilung der betrieblichen Vollkosten.