Erfolgsrechnung
Zeitraumbezogene Rechnung, die Auskunft gibt über umsatzbezogene Ursachen des Unternehmensgewinns oder -verlustes in einer Periode.
Die Erfolgsrechnung ist eine dynamische Rechnung (sie stellt die Kapitalbewegungen dar, die einen Einfluss auf die Veränderung des Fonds "Eigenkapital" in einem bestimmten Zeitraum haben). Dies im Unterschied zur Bilanz, die als statische Rechnung mit einer Fotografie vergleichbar ist.
Das Resultat der Erfolgsrechnung ist der Saldo von Ertrag und Aufwand in einer bestimmten Periode. Je nach Vorzeichen wird ein Gewinn oder ein Verlust ausgewiesen. Die Erfolgsrechnung wurde deshalb früher auch als Gewinn- und Verlustrechnung bezeichnet.
Der in der Landwirtschaft verwendete Erfolgsbegriff ist der Unternehmensgewinn bzw. -verlust. Er ist zu unterscheiden vom kalkulatorischen Gewinn bzw. Verlust, bei dem in der Kostenrechnung die kalkulatorischen Grössen Zinsanspruch Eigenkapital und Lohnanspruch berücksichtigt werden.
In der landwirtschaftlichen Finanzbuchhaltung werden die laufenden Vorfälle des Privatbereichs (unselbstständiges ausserlandwirtschaftliches Einkommen, Zulagen, Renten, Versicherungsleistungen, Privatverbrauch, privater Ausgleich mit privaten Kapitaleinlagen und -rückzügen) nicht mehr als Bestandteil der Erfolgsrechnung betrachtet, sondern als Vorfälle der Eigenkapitalkonten behandelt (Bilanzkonten).
Die Mindestgliederung der Erfolgsrechnung wird im Schweizerischen Obligationenrecht festgelegt (Art. 959 b). Im neuen schweizerischen Rechnungslegungsgesetz (01.01.2013) gehen die Abschreibungen dem Finanzertrag und -aufwand voraus. Im Schweizer Kontenrahmen KMU (veb.ch) ist die Muster-Erfolgsrechnung um Zwischenergebnisse ergänzt. Gemäss gesetzlich vorgegebener Positionenfolge resultieren „EBITDA“, „EBIT“ und „EBT“. Der Kontenrahmen KMU-Landwirtschaft basiert auf dem Schweizer Kontenrahmen KMU.
Erfolgsrechnung in der Finanzbuchhaltung
Kontenklasse |
Kontengruppe |
30-39 | Landwirtschaftlicher Betriebsertrag |
40-49 | Aufwand für Material, Waren und Drittleistungen |
Bruttoergebnis nach Material- und Warenaufwand (oder Deckungsbeitrag Betriebsplanung) | |
50-59 | Personalaufwand |
Bruttoergebnis nach Personalaufwand | |
60-67 | übriger betrieblicher Aufwand |
EBITDA (betriebliches Ergebnis vor Abschreibungen und Wertberichtigungen, Finanzerfolg und Steuern) | |
68 | Abschreibungen und Wertberechtigungen des Anlagevermögens (ohne Liegenschaften) |
EBIT (betriebliches Ergebnis vor Finanzerfolg und Steuern) | |
69 | Finanzaufwand und -ertrag |
EBT (betriebliches Ergebnis vor Steuern) | |
70-78 | Betriebliche Nebenerfolge (inklusiv Erfolg aus betrieblichen Liegenschaften) |
80-87 | betriebsfremder, a.o., einmaliger oder periodenfremder Aufwand und Ertrag |
Jahresgewinn oder -verlust vor Steuern | |
89 | direkte Steuern (bei juristischen Personen) |
Unternehmensgewinn/-verlust |
Neben der rechnungslegungsrechtlichen Ergebnisdarstellung, die Erträge und Aufwände mit Auswirkungen auf das "Eigenkapital" beinhaltet (Finanzbuchhaltung), gibt es eine Vielzahl weiterer, zielorientierter Möglichkeiten, umfassende Ergebnisse unter Verwendung von Leistungen und Kosten darzustellen (Betriebsbuchhaltung).