Moderation von Einzel- und Gruppenarbeiten

Im Rahmen vieler Veranstaltungen sind Einzel- und Gruppenarbeiten der Weg zu schnellerem Arbeiten und zu mehr Kreativität. Gruppen bilden, Arbeitsaufträge formulieren, Teilgruppen führen und Resultate austauschen gehören zum Repertoire jeder Moderatorin.

Kapitel 5

Unterkapitel

Gruppenarbeit mit Arbeitsauftrag einführen
Gruppen bilden
Gruppenarbeiten durchführen
Austausch von Resultaten und Informationen
Funktionale Gruppengrössen
Die vier Phasen im Gruppenprozess
Gruppenrollen

Im Rahmen von Bildungsveranstaltungen, Workshops und Klausurtagungen sind Gruppen- und Einzelarbeiten methodische Vorgehensschritte, die das Programm lebendig erhalten. Die Teilnehmer/innen wechseln von einer meist zuhörenden in eine aktivere Rolle. In Gruppen- und Einzelarbeiten identifizieren sich die Teilnehmer/innen mit dem Thema. Dadurch steigen ihre Motivation und ihr Wunsch, ein ansprechendes Resultat vorzuweisen.

Mit den Gruppenarbeiten wollen Veranstalter/in und Moderator/in eines oder mehrere der untenstehenden Ziele erreichen:

  • die Teilnehmer/innen setzen sich mit dem Thema auseinander;
  • alle kommen zu Wort;
  • verschiedene Aspekte werden parallel bearbeitet und dadurch Zeit gewonnen;
  • die Teilnehmer/innen erhalten Gelegenheit, einzelne Bereiche vertieft zu bearbeiten.

Die Grösse und Zusammensetzung der Gruppe, die Zeit für die Bearbeitung des Auftrags und die Art des Austauschs in der Gesamtgruppe sind abhängig vom Ziel der Gruppen- oder Einzelarbeit. Erfahrungsgemäss arbeiten Gruppen ab 5 oder 6 Personen effizienter, wenn eine Person die Moderation sicherstellt.

Im Folgenden legen wir dar, worauf es in den einzelnen Teilschritten einer Gruppenarbeit ankommt, um die oben erwähnten Ziele zu erreichen. Diese Teilschritte sind:

  1. Auftrag für die Gruppen- oder Einzelarbeiten vorstellen;
  2. Gruppen bilden;
  3. Gruppenarbeiten durchführen/begleiten;
  4. Resultate der Gruppenarbeit vorstellen und in den Gesamtprozess einbinden;
  5. Abschliessen und/oder Folgeschritte ankündigen.

Es hat sich bewährt, zuerst den Auftrag vorzustellen und erst dann die Gruppen zu bilden. Die Teilnehmer/innen konzentrieren ihre Aufmerksamkeit stärker auf den Inhalt, wenn sie nicht vom sozialen Prozess abgelenkt werden. Zudem stellen sich normalerweise leistungsfähigere Teams zusammen, wenn die Aufgabe bekannt ist.

Die Arbeit in Gruppen kann auch mehrstufig aufgebaut sein, beispielsweise in der folgenden Form: Die Teilnehmer/innen machen einzeln Vorarbeiten, indem sie sich auf ihre persönlichen Erfahrungen besinnen. Daran schliesst sich ein Austausch in Zweiergruppen an. Die Schlussfolgerungen werden in Vierer- oder Sechsergruppen oder im Plenum gezogen.