Planted

Planted ist ein Spin-off der ETH Zürich, das im Jahr 2019 gegründet wurde. Die Vision von planted ist, den Konsum von Fleisch genussvoll zu reduzieren, indem sie aus Erbsenprotein Fleischersatzprodukte aus mit einer möglichst kurzen Zutatenliste herstellen.

Das junge Unternehmen entwickelt sich stark. Deshalb ist diese Seite nur eine Momentaufnahme, die die Situation von planted im Mai 2021 zeigt.

Steckbrief

Name
Planted Foods

Ort
Kempttal, ZH

Rechtsform
AG

Wertschöpfungskette/Produkte
Fleischalternativen aus Erbsenprotein

Mitarbeitende
100 (Stand 2021)

Homepage
https://www.eatplanted.com

Logo planted

Auslöser

Personen und Kompetenzen

Pascal, einer der Gründer kam 2017 in den USA mit den ersten Fleischersatzprodukten in Kontakt und war begeistert von den Produkten. Weniger begeistert war er von den langen Listen der Zusatzstoffe und zugesetzten Aromen. Er kontaktierte darauf seinen Cousin Lukas, der an der ETH doktorierte. Dort kamen sie auch mit Eric in Kontakt, der ebenfalls an der ETH doktorierte. Das vierte Gründungsmitglied, der Finanzfachmann Christoph, machte das Team komplett.

Somit standen am Anfang vier Gründer mit unterschiedlichen Kompetenzen:

  • 2 Personen aus der Wissenschaft
  • 2 Personen aus dem Marketing und Finanzen

Kristallisierung

Von Anfang an war es wichtig, eine Änderung der Essgewohnheiten anzuregen, den Konsum von tierischen Produkten zu reduzieren und den von pflanzlichen Produkten zu fördern. Die Mission von planted war von Beginn an, die negative Auswirkungen der Fleischindustrie auf die Umwelt und das Tierwohl zu reduzieren, ohne beim Geschmack einen Kompromiss einzugehen.

Gründung

Planted wurde offiziell im Sommer 2019 gegründet.

Meilensteine

2018

  • Erste Versuche mit der Technologie
  • Das Gründerteam findet sich via ETH-Zürich

2019

  • Finanzielle Unterstützung durch ETH Pioneer Fellowship
  • Firmengründung
  • Erste Finanzierungsrunde: 7 Mio
  • Planted kommt in die ersten Restaurants
  • Produktion an der ETH, in Zürich

2020

  • Frühjahr: Retail-Launch bei COOP, 3 Produkte im Verkauf (CH)
  • Sommer: Umzug nach Kempttal mit 32 Angestellten
  • November: Produkte im Verkauf in DE

2021

  • Frühjahr: Neues Produkt: Planted Pulled Pork und Erweiterung nach Österreich
  • Februar: zweite Finanzierungsrunde: 17 Mio

Unterstützung

Planted hat viel Unterstützung von der ETH erhalten: einerseits durch das Benutzen der Labors und die anfängliche Produktion. Durch das Pioneer-Fellowship erhielten sie auch finanzielle unterstützung sowie ein Coaching.

Was extrem hilfreich war für den Start, ist erstens die Unterstützung von der ETH, sie konnten die Labors verwenden, sich ausbreiten und austüfteln und auch die ersten Produkte herstellen. Relativ schnell haben sie auch von der ETH finanzielle Unterstützung erhalten, ein sogenanntes Pioneer Fellowship, wo man 150 000 CHF bekommt für 1 bis 1,5 Jahre, um Sachen aus der Forschung in die Anwendung zu bringen und zusätzlich erhält man auch ein Coaching.

Dazu hat Pascal sofort angefangen die Produkte zu verkaufen und ist schnell mit der Gastronomiebranche in Kontakt gekommen, z.B. mit Rolf Hiltl (Investor und im Verwaltungsrat), Experten aus der Gastronomie, die nahe am Endprodukt sind, hat geholfen, das Ganze zu beschleunigen.

Judith Wemmer, Planted

Die Finanzierung erfolgte durch private Investoren aber auch öffentliche Gelder für die Forschung, z.B. Innosuisse, Eurostar (gemeinsam mit anderen Firmen oder Hochschulen).

Geschäftsmodell

Es war uns von Anfang an ein grosses Anliegen, wo unsere Rohstoffe herkommen, und dass wir sie wenn immer möglich aus der Schweiz beziehen. Deshalb haben wir beim Launch bei COOP von  Sonnenblumenöl auf Rapsöl gewechselt, weil wir das Sonnenblumenöl nicht in der richtigen Qualität und Menge aus der Schweiz beziehen konnten.

Das Erbsenprotein ist momentan nicht in der Form und Menge in der Schweiz verfügbar. Um das zu ermöglichen sind wir aktuell  an Projekten beteiligt.

Judith Wemmer, Planted

Fleischersatzprodukte aus Erbsenprotein

Erbsenprotein und –fasern: aus Westeuropa

Rapsöl: aus der Schweiz

Die ganze Produktion erfolgt in der Fabrik in Kempttal

Detailhandel (COOP, Migros, online Shops)

Gastronomie

Online-Shop

Deutschland: Edeka und Gastronomie

Österreich: Spar

Weitere Länder werden laufend erschlossen

  • Genug Produkt in sehr guter Qualität täglich am richtigen Ort zur richtigen Zeit
  • Als Start-Up sehr schnell wachsen, von 15 auf 90 Leute innerhalb einem Jahr (mit Team in De, Fr, At) und Kultur und Vision auf das ganze Team übertragen
  • Supply chain bei Frischprodukt
  • Regulatorische Eingriffe: beim Erschliessen neuer Märkte ist teilweise der Widerstand recht gross
  • Konkurrenz: schneller sein als die Konkurrenz mit einem hohen Qualitätsanspruch, ist aber auch eine Rahmenbedingung
  • Diese Art von Produkten ist sehr jung und ist sich extrem stark am Entwickeln.
  • Die Produkte sind noch nicht so etabliert, dass die Konsumierenden wissen, was was sie wollen, die Bedürfnisse entwickeln sich laufend, da beispielsweise immer mehr Kund/innen unsere Produkte kaufen, die sonst Fleisch essen.
  • Eine Frage der Zeit, bis der Fokus auf Fleischersatzregal abnimmt, und diese Produkte ähnlich wie Fleisch platziert werden (Beispiel Edeka, wo planted in der Fleischoffentheke angeboten wird, erste Versuche Migros, wo planted im Fleischregal ist).
  • Intellectual Property: Um ein Unternehmen schnell aufzubauen hilft eine gewisse “Intellectual property”. Dabei muss es nicht unbedingt ein Patent sein. Wenn man sich besonders gut mit einer bestimmten Technologie auskennt und diese besser beherrscht als die Konkurrenz, kann man sich abheben. Wenn man dieses Know-How hat ist es auch einfacher finanzielle Mittel zu erhalten.
  • Personelle Ressourcen: Talente von der ETH und anderen Unis, praktische Ausbildungen wie Lebensmitteltechnologie, Polymechaniker usw.

SWOT

 Stärken

  • Know-How, Technologie
  • Diverses und talentiertes Team (Marketing, Sales, finance, Brand, science)
  • Geschwindigkeit
  • Liebe zum Produkt

 Schwächen

Chancen

  • Struktur, planted kann das bis jetzt am besten
  • Nachhaltigkeit des Produkts als Teil der Lösung für ein nachhaltigeres Ernährungssystem
  • Lebensmittelwertschöpfungskette in Aufbruch, Thema Nachhaltigkeit, Tierwohl, Gesundheit, Transparenz bei der Produktion erhalten immer mehr Aufmerksamkeit
  • Akteure in der Schweiz (Forschungsinstitute, politisch)

 Risiken

  • Nicht schnell genug neue Leute anstellen
  • Schnell wachsen und das Team skalieren
  • Skalierung von Produktion und der Supply Chain
  • Preisdruck
  • Die Regale mit den Fleischersatzprodukten werden voller, es werden immer wieder Produkte eliminiert, um neue zu platzieren.