Swiss nuss
Swiss nuss ist das aus einem PRE (Projekt zur regionalen Entwicklung) hervorgegangene Walnusskompetenzzentrum in Malans, im Kanton Grabünden. Die genossenschaftlich organisierte Struktur knackt und vermarktet Schweizer Baumnüsse. Die drei Kantone Graubünden, St.Gallen, Luzern sind daran beteiligt
Dieses Portrait spiegelt die Situation von swiss nuss im Oktober 2022 wider.
Steckbrief
Name
Walnusskompetenzzentrum swiss nuss
Ort
Malans, GR
Rechtsform
Genossenschaft
Wertschöpfungskette/Produkte
Baumnüsse
Produzent/innen
14 Genossenschafter/innen von swiss nuss
Mitarbeitende
- 7 Personen
- Zusätzlich 8 bis 10 Mitarbeitende im Stundenlohn im Nussknackzentrum
Homepage
www.swissnuss.ch
Auslöser
Personen und Kompetenzen
Am Anfang standen engagierte Produzent/innen mit einer gemeinsamen Vision, nämlich Baumnüsse in der Schweiz professionell zu produzieren und zu verarbeiten. Eine Hauptmotivation war dabei die Bündner Nusstorte, die wenig bis keine Schweizer Baumnüsse beinhaltete sowie die aktuellen Ernährungstrends wie Regionalität und gesunde Ernährung.
Kristallisierung
Verschiedene Bündner Bäckereien bekundeten ihr Interesse an Schweizer Baumnüssen. Am Anfang standen somit 14 Genossenschafter/innen, Bündner Bäckereien, 3 Kantone (Graubünden, St.Gallen, Luzern), alpinavera und der Plantahof.
Schliesslich wurde ein Projekt zur regionalen Entwicklung (PRE) eingereicht mit den Zielen:
- Anbau von qualitativ hochwertigen, regionalen Baumnüssen
- Effiziente und professionelle Verarbeitung
- Gebündelte Vermarktung von Baumnussbruch
- Aufbau eines rentablen Betriebszweigs
Gründung
Die Genossenschaft wurde 2018 gegründet und das Walnusskompetenzzentrum wurde 2019 eröffnet.
Meilensteine
2008
- Exkursionen nach Grenoble und Austausch mit Produzent/innen der Noix de Grenoble AOP
- Durchführung einer Machbarkeitsstudie für die Schweiz
- Erste Abnahmegespräche mit Bäckereien
2013
- Gründung der Interessengemeinschaft IG Walnuss
2014-2018
- Start der Grundlagenetappe für das PRE Anfang 2014
- Anschliessend Erarbeitung und Umsetzung
- Studienreise in die USA 2017 (Besichtigung von Nussknackmaschinen)
- Gründung der Genossenschaft 2018
2019
- Aufbau des Verarbeitungszentrums
- Aufbau der Unternehmensstruktur und Lancierung der Marke swiss nuss
Unterstützung
- Projekt zur regionalen Entwicklung mit Beteiligung durch:
- Die Schweizer Berghilfe
- Die landwirtschaftliche Kreditkasse
- Die Genossenschafter/innen
Geschäftsmodell und Marktpositionierung
Swiss nuss kauft die Nüsse der Genossenschafter/innen, die ein Vorverkaufsrecht haben. Je nach Nachfrage werden Nüsse auch von anderen Regionen der Schweiz zugekauft. Die Vermarktung erfolgt über swiss nuss. Swiss nuss deckt aktuell den Markt für Nussbruch ab; Nusskerne werden laufend in das Angebot aufgenommen. Ganze Nüsse werden durch andere Nussproduzent/innen und Akteure vermarktet.
Die Preise richten sich nach den Richtpreisen vom Schweizerischen Obstverband. Als Vergleich ist der Baumnussbruch (Suisse Garantie) ca. fünfmal teurer als derjenige aus Kalifornien.
SWOT
Stärken
- Engagierte Genossenschafter/innen und professionelle Produzent/innen
- Gute geschmackliche und visuelle Qualität der Baumnüsse, die mit importierten Baumnüssen mithalten können
- Schweizer Baumnüsse sind knackiger, da frischer
Schwächen
Chancen
- Potenzial für Bio- oder Demeter-Baumnüsse
- Ausbau der Vertriebskanäle und Produkte
- Swissness der Bündner Nusstorten
- Produktzentrum Nüsse vom Schweizerischen Obstverband
- Gute finanzielle Ausgangslage
Risiken
- Verfügbarkeit des Rohstoffs (z. B. neue Krankheiten, Schädlinge)
- Preiseinbruch bei stark ansteigender Nussproduktion
- Guter Ruf der Schweizer Baumnuss wird durch schlechte Ware beschädigt (z. B. durch Aflotoxin)