HUGO – Reitzel
Die Marke HUGO des Unternehmens Reitzel stellt Cornichons aus Schweizer Produktion zu einem Preis her, der über dem des internationalen Marktes liegt. Der 2016 wiederbelebte Anbau von Cornichons in der Schweiz kann nun dauerhaft gesichert werden. HUGO ist ein lokales Produkt, das Anklang bei den Konsumierenden findet, die bereit sind, für ein teureres Produkt aus der Schweizer Landwirtschaft zu bezahlen.
Mit einem Ziel von 1 000 Tonnen Frischprodukten, d.h. rund 600 Tonnen verpackter und verwerteter Produkte, repräsentiert HUGO rund 10,5% des Marktanteils von Cornichons in der Schweiz.
Steckbrief
Name
HUGO
Ort
Schweiz
Rechtsform
AG (Reitzel Suisse)
Wertschöpfungskette/Produkt
Schweizer Cornichons und Essiggurken
Produzent/innen
41 in der ganzen Schweiz
Mitarbeitende Schweiz
115 in einer Fabrik in Aigle, VD
Homepage
https://www.hugoreitzel.ch


Auslöser
Personen und Kompetenzen
Aufgrund der hohen Produktionskosten machte das Schweizer Cornichon lange Zeit einen hohen Anteil am Selbstkostenpreis der Reitzel-Cornichons aus. Paradoxerweise war es umso besser, je geringer der Anteil Schweizer Cornichons war.
Heute widmet sich eine Agronomin der Rekrutierung und Begleitung von Produzent/inen in der Schweiz.
Kristallisierung
Das Swissness-Gesetz half den Führungskräften, die Schweizer Produktion von Cornichons unter einer spezifischen Marke wiederzubeleben. Die Schweizer Cornichons wurden neu lanciert, weil es einen Markt gab, der vorher nicht existierte.
Die Marke HUGO hätte nicht den gleichen Erfolg gehabt, wenn sie nicht durch das Gesetz vorangetrieben worden wäre.
Gründung
Die Marke HUGO wurde 2016 lanciert mit vier Produzent/innen und 8 ha Produktionsfläche für ein Total von 200 Tonnen Cornichons.
Meilensteine vom ersten Kontakt bis zur ersten Ernte
Kontaktaufnahme zwischen REITZEL und den Produzent/innen
- REITZEL: Publikation von Artikeln in landwirtschaftlichen Fachzeitschriften
- REITZEL: Kommunikation auf den sozialen Medien
- Mundpropaganda zwischen Produzent/innen
Festlegung der Produktionsbedingungen
- Verständnis des Profils des interessierten Produzenten
- Technische Diskussion über den Anbau von Gurken
- Erläuterungen zu logistischen und vertraglichen Aspekten
- Unterzeichnung des Vertrags
Erste Ernte
Zwischen 4 bis 8 Monaten vom ersten Kontakt bis zur ersten Ernte
Unterstützung
Keine besondere Unterstützung
Geschäftsmodell
- Profil der landwirtschaftlichen Betriebe:
- Alle Arten von Betrieben (Ackerbau, Gemüsebau, Tierhaltung, konventionell und bio)
- Andere Kulturen erlauben eine Ergänzung mit den Cornichons (Arbeitskräfte verfügbar im Sommer, Verwendung von Tabakmaschinen usw.)
- Erhebliche Personalinvestitionen, insbesondere für die Verwaltung der Arbeitskräfte.
- Keine Preisvolatilität:
- Die Preise werden vor der Saison in gegenseitigem Einvernehmen zwischen Reitzel und den Produzierenden auf der Grundlage des Bedarfs und der vergangenen Ernten vertraglich festgelegt.
- Wenig Materialinvestitionen:
- Es ist möglich mit nichts zu beginnen… oder fast!
- Cashflow:
- Zahlungen an die Produzent/innen während der gesamten Ernte, das heisst verfügbarer Cashflow für Arbeitskräfte
SWOT
Stärken
- Für die Produzent/innen:
- Diversifikation der Produktion
- Produkt mit hohem Mehrwert
- Ankauf aller Kaliber durch den Verarbeiter
- Für den Verarbeiter/innen:
- Qualitativ hochwertige lokale Beschaffung
- Rückverfolgbarkeit gegeben
- Für den Verteiler/innen:
- Schweizer Produkt, einfach integrierbar in das bestehende Sortiment
Schwächen
- Schwere Ernteabeit
- Hoher Pilzdruck ohne derzeit zuverlässige und wirksame Lösungen.
- Wenig genetische Forschung zu Mehltau-resistenten Sorten.
- Zunehmender Schädlingsdruck
- Wöchentliche oder sogar tägliche Überwachung, um die Kaliber so gut wie möglich zu verteilen und die Produktion über 2 Monate konstant zu halten.
Chancen
- Vertrauensverhältnis zwischen Verarbeitung und Produktion für eine gemeinsame Gestaltung der Wertschöpfungskette.
- Innovationen und gemeinsame Nutzung von Ressourcen, um die Ernte zu erleichtern und zu mechanisieren und die manuelle Ernte zu unterstützen.
- Steigerung der Produktivität: gemeinsamer Einkauf von Betriebsmitteln, effizientere Logistik
Risiken
- Risiko von Qualitätsverlusten durch mangelnde Zeit und Aufmerksamkeit zwischen der Ernte und der Verarbeitung in der Fabrik