Protaneo
Protaneo ist ein Joint-Venture zwischen der Groupe Minoterie SA, IP-SUISSE und Feldkost Food AG. Seit 2023 stellt es eine Fleischalternative auf der Basis von Gelberbsen und Ackerbohnen her, ein zu 100 % Schweizer Produkt, vom Feld bis auf den Teller.
Dieses Portrait spiegelt die Situation von Protaneo im Oktober 2023 wider.
Steckbrief
Name
Protaneo
Ort
Rechtsform
AG
Wertschöpfungskette/Produkte
Fleischalternative
Produzent/innen
Stand Oktober 2023: 200 Landwirt/innen in der ganzen Schweiz
Mitarbeitende
Joint venture zwischen der Groupe Minoteries SA, IP-SUISSE und Feldkost Food AG
Homepage
https://protaneo.ch/de/

Auslöser
Personen und Kompetenzen
Der Markt für pflanzliche Fleischalternativen hat sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt. Dabei lag der Fokus anfänglich auf der Entwicklung von rein pflanzlichen Produkten, die teilweise eine sehr lange Zutatenliste haben. Mit der Zeit hat sich der Fokus immer mehr in Richtung kürzere Zutatenlisten entwickelt und heute ist auch die Herkunft der Rohstoffe ein Thema, da die Nachfrage nach Produkten mit einer weniger langen Zutatenliste sowie möglichst regionalen Zutaten stärker wurde.
Eine wichtige, oft wiederholte Kritik am Markt ist die mangelnde Verfügbarkeit von Schweizer Rohstoffen und Halbfabrikaten für die Herstellung dieser Produkte. Um diese Lücke zu schliessen hat die Groupe Minoteries SA (GMSA) nach Marktpartnern gesucht, um ein 100% Schweizer Produkt zu entwickeln.
Kristallisierung
Gespräche mit verschiedenen Partnern aus der Agrarindustrie, von Händlern bis hin zu Verarbeitern, haben gezeigt, dass die Nachfrage nach einem Schweizer Produkt vorhanden war. Die GMSA und IP-SUISSE haben bereits eine langjährige, starke Zusammenarbeit und sind auf dem Markt bekannt, was den Zugang zu Verarbeitern und zum Handel erleichtert. Mit dem dritten Partner, Feldkost Food AG, gibt es ein auf pflanzliche Fleischalternativen spezialisiertes Start-Up, welches bereits ein Produkt auf dem Markt hat. Die strategische Ausrichtung der drei Partner erlaubt es, die ganze Wertschöpfungskette vom Feld bis auf den Teller abzudecken. Mit IP-SUISSE sind alle anbautechnischen Fragen, Verhandlung mit den Produzent/innen und die Organisation der Sammelstellen abgedeckt. Die Herstellung des Proteinkonzentrats und des Extrudats wird durch die GMSA sichergestellt. Das Startup Feldkost Food AG, das bereits Erfahrungen in der Trockenextrusion hat, begleitet mit ihrem Know-how die Herstellung des Endprodukts.
Die Gründung eines Joint Venture erlaubt es, die Risiken, aber auch das Wissen zu teilen.
Gründung
Das Joint Venture Protaneo wurde im Dezember 2022 gegründet. Die erste Ernte wurde 2023 verarbeitet.
Unterstützung
Die nötigen Investitionen für die Produktion des Konzentrats (vor allem Maschinen) wurden durch die Partner getätigt. Zusätzlich erhielt IP-SUISSE vom Kanton Waadt eine finanzielle Unterstützung zur Entwicklung von nachhaltigen, gemeinschaftlichen Projekten.
Geschäftsmodell und Marktpositionierung
Protaneo ist ein Joint Venture zwischen drei Partnern, die sich nach ihren Kompetenzen die Aufgaben teilen. IP-SUISSE kümmert sich als Produzentenorganisation um anbautechnische Fragen, Verhandlung mit den Produzent/innen und die Organisation der Sammelstellen. Die Herstellung des Proteinkonzentrats sowie das Extrudat erfolgt in der GMSA. Die Vermarktung des Endprodukts erfolgt über Protaneo. Das Endprodukt trägt das Label IP-SUISSE sowie einen Eco-Score.
SWOT
Stärken
- Drei Partner, davon sind zwei Partner etablierte Akteure aus der Praxis, die bereits eine gute Zusammenarbeit pflegen. Der dritte Partner bringt als Startup die nötige Dynamik mit.
- Die Technologie der Produktion ist bekannt (für Getreide), die nötige Fachkompetenz ist gegeben.
- Es gibt bereits interessierte Kunden aus der Lebensmittelindustrie.
- Vertrauen der Kunden: etablierte Logistik, die Lieferanten kennen die GMSA.
- Trockenprodukt: Einfache Lagerung, Transport, Haltbarkeit.
- Die gesamte Wertschöpfungskette in der Schweiz: eine 100 % Schweizer Fleischalternative.
Schwächen
- Für die Herstellung des Proteinkonzentrats werden nur 25% der Erbsen verwendet. Für den Rest muss eine Verwertung gefunden werden (z. B. Snacks wie Zweifel, Bindemittel usw.).
- Es gibt relativ wenig Ressourcen für die Entwicklung neuer Geschäfte.
Chancen
- Es gibt einen wachsenden Markt für pflanzliche Proteine und pflanzliche Fleischalernativen.
- In der Schweiz gibt es eine Sensibilität für Swissness und Regionalität.
- Eine gesunde und ausgewogene Ernährung liegt im Trend.
Risiken
- Das Projekt wurde schnell aufgebaut.
- Veränderung der Rahmenbedingungen, z.B. Crash des Trends von pflanzlichen Proteinen.
- Schädlinge: es müssen angepasste Sorten gezüchtet werden.
- Die Konsument/innen kennen das Produkt noch nicht.