Die Erfahrungsberichte schildern Fälle aus der Sicht einer Landwirtin oder eines Landwirts. In der Tabelle kommentiert ein/e Fachexpert/in den Fallverlauf.
Ausgangslage
Über die letzten Jahre konnte der Betrieb sich vergrössern. Die Herde wurde auf etwa 80 Milchkühe vergrössert. Neben der Milchwirtschaft werden auch Spezialkulturen angebaut und Direktvermarktung betrieben. Deshalb wurden auch zusätzliche Ökonomiegebäude, wie Lagerhallen, Kühlräume oder auch Gebäude für saisonale Mitarbeiter, gebaut. Infolge dessen wurde auch die elektrische Installation erweitert.
In den letzten Jahren gab es eine schleichende Verschlechterung der Eutergesundheit, wobei häufiger Viertel auftraten und immer relativ hohe Zellen vorhanden waren. Zudem kommen die Kühe nicht gerne in den Melkstand.
- hohe Zellzahlen (400 000/ml);
- Kühe gehen teilweise nicht gerne in den Melkstand.
Der Betrieb befindet sich am Ende der Stromzubringerleitung und in unmittelbarer Nähe befindet sich eine Bahnlinie.
Beteiligte Akteure, Herangehensweise und umgesetzte Massnahmen
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Herangehensweise/Ursachenfindung und getroffene Massnahmen |
Bewertung von Fachspezialist/innen¹ |
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Bestandes Tierarzt
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Es wurden Futteranalysen durchgeführt und allgemein der Betriebszustand untersucht, um mögliche Verbesserungen aufzuzeigen.
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Infolge der Betriebsuntersuchung wurde empfohlen Kalk in die Liegeboxen einzustreuen und darauf zu achten, dass der Futtermischwagen immer ganz sauber ist, um ein Nachwärmen zu verhindern. Allerdings konnten diese Massnahmen keine Besserung erzielen.
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Melkberatung von Emmi
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Der Melkvorgang wurde untersucht. Dabei wurden auch Ableitströme auf unterschiedlichen Einrichtungen gemessen.
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Da teilweise Ableitströme auf dem Nullleiter gemessen wurden, wurde eine nachfolgende Untersuchung eingeleitet
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EW (?)
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Der Hauptsicherungskasten wurde ersetzt, dabei wurde auch die Zuleitung vergrössert um die Spannung auf dem Betrieb zu verbessern. Infolge dessen wurde auch die Erdung verbessert.
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Hat eventuell nichts mit Messungen zu tun. (AGRIDEA)
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Bei den Kühen konnte keine Verbesserung beobachtet werden
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Schade, ohne Messungen vorher nachher ist dies nur eine Vermutung ohne Belege. Abgesehen davon, dass ein Sicherheitsnachweis (SINA) zwingend erforderlich wäre. (amo)
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Melkberatung ZMP
(Toni Baumeler)
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Es wurden umfangreiche Messungen vorgenommen. Dabei wurde festgestellt, dass die Ableitströme stark schwanken. Es wurde auch explizit der Einfluss der Bahnlinie untersucht (mit Messungen in bestimmten Herz-Bereichen), wobei ein gewisser Einfluss nachgewiesen werden konnte.
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Messungen ohne Berührungsspannungen sind nicht ausreichend. Grösser 1 V oder kleiner
1 V ist die Frage. (amo)
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Infolge der Messresultate wurde die Erdung des Melkstands geändert. Auch beim Gebäude, bei welchem der Einfluss der Bahnlinie am grössten ist, wurde die Erdung verbessert. Zusätzlich wurde auch das Fanggitter isoliert und für die Liegehalle wurde eine separate Zuleitung installiert, welche mit einem Netztrennschalter versehen ist. Diese Massnahmen führten zu einer Verbesserung.
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Vorher sollte immer eine genaue Analyse erfolgen und nachher eine Abnahmekontrolle mit Sicherheitsnachweis (SINA), nur so kann die Wirkung zu 100% belegt werden. Massnahmen ohne Vorher-Nachher-Vergleich sind Vermutungen. Unterschiedliche Erdungskonzepte oder vermaschte Erdungen zeigen oft Ausgleichsströme. Diese stellen keine Fehler dar, solange die Berührungsspannungen unter einem Volt bleiben. Der Einbau von zusätzlichen Erdern führt dazu, dass die Ausgleichsströme umgeleitet werden. Da die Berührungsspannungen nicht untersucht wurden, kann die Aussage, dass eine nachhaltige Verbesserung aufgetreten sei, nicht eingeordnet werden. (amo)
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¹Kürzel in Klammern hinter den Aussagen stehen für den jeweiligen Fachexperten der Plattform Streuströme.
Legende:
Herangehensweise
Massnahme
Die Zellzahlen konnten (leicht) verbessert werden (von 400 000 auf 200 000-350 000/ml), aber es gibt immer noch starke Schwankungen (z. T. haben Erstlaktierende schon hohe Zellzahlen). Die Rinder sind bis kurz vor der Abkalbung in einem Aufzuchtbetrieb.
