Projekt «Wertverteilung in der Wertschöpfungskette Milch»

Der Bericht «Wertverteilung in der Wertschöpfungskette» aus dem Jahr 2017 hat die Schlüsselelemente, die zu einem angemessenen Produzentenpreis beitragen, hervorgehoben: Die Organisationsformen und die erfolgreiche Differenzierung des Produkts (differenziertes versus generisches Produkt). Seit der Publikation dieses Berichtes hat die AGRIDEA die Frage im Bereich der Milch-Wertschöpfungskette noch weiter vertieft. Mit dem Ziel, konkrete Vorgehensweisen vorschlagen zu können, die den Mehrwert-Rücklauf zu den Produzenten verbessern.

Wertschöpfung, Foto: © Swissmilk

Foto: © Swissmilk

Kontext

Für die Produzenten im Industriemilchkanal ist die Milchpreiserosion seit rund zehn Jahren konstant. Die Produzenten im Käsereikanal profitieren hingegen von kostendeckenden und sogar stabilen Preisen, insbesondere im AOP-Rahmen. Diese Preisstabilität ist teilweise auf die Governance zwischen den Produzenten und ihren Käufern zurückzuführen. Im Rahmen einer AOP-Branchenorganisation sind die verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette vertreten (Produzenten, Käser und Affineure) und im Dialog. Die Branchenorganisation sorgt auf der Ebene der Preisverhandlungen und der Mengenführung für Transparenz. Dieses Transparenzniveau wird im Industriemilchkanal nicht erreicht. Aufgrund der Sortimentsvielfalt und der zuweilen hochverarbeiteten Produkte ist es den Produzenten nicht möglich, die Verwertung ihrer Milch bis zum Endprodukt nachzuverfolgen. Je nach Produkt kann der vom Produzenten realisierte Endpreis erheblich variieren, wie der Fall des Konsummilch-Sortimentes zeigt. Dieses Beispiel illustriert die Intransparenz der Regeln zur Festsetzung der Margen durch die Grossverteiler und die Verarbeiter.

Prozess

Die AGRIDEA hat langjährige Erfahrungen in der Erarbeitung von Wertschöpfungsketten-Karten. Die Verarbeitung von verfügbaren statistischen Daten, ergänzt mit Expertengesprächen, ermöglicht es, einen besonderen Einblick in die Eigenschaften einer Wertschöpfungskette zu geben. Der Zweck dieser Karten ist es, in Zusammenarbeit mit Fachleuten der Branche, graphische Visualisierungen herzustellen, die als verlässliche Grundlage für eine strategische Analyse dienen.

Resultat

Publikationen 2018:

Kurse/Tagungen 2018:

  • Kurs «Schweizer Milchwirtschaft im Wandel», organisiert in Partnerschaft mit dem SVIAL und Profi-Lait, thematisierte mögliche Handlungsansätze und Perspektiven nachhaltiger Milch- und Käse-Wertschöpfungsketten.
  • Die Tagung «Die Milchwirtschaft im Wandel» brachte Vertreterinnen und Vertreter der gesamten Milchbranche zusammen: Interessenvertretung, Branchenorganisationen, Produzentenorganisationen und Milchverarbeiter.

Mandat
Publikation und Kurse im Grundmandat

Projektdauer
Langfristige Arbeit, um mehr Transparenz in die Milch-Wertschöpfungskette zu bringen.

Verantwortlich
Pascal Python, Sophie Reviron