Biodiversitätsförderflächen (BFF) im Ackerland bieten speziell den Arten einen Lebensraum, die typischerweise in den Ackerbauregionen vorkommen. Nicht alle Acker-BFF-Typen sind jedoch an allen Standorten geeignet und je nach BFF-Typ werden unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten gefördert.
Ziele der Entscheidungshilfe
Die Entscheidungshilfe soll Beratende und Landwirt*innen bei der Auswahl eines Acker-BFF Typs an einem bestimmten Standort unterstützen:
- Welche BFF sind am entsprechenden Standort aufgrund der Bodeneigenschaften und Umgebung geeignet?
- Welche praktischen Kriterien schränken die Auswahl am entsprechenden Standort ein?
- Welche Tier- oder Pflanzenartengruppen können am gewählten Standort prioritär gefördert werden? Welche Ziele sollen mit der Anlage der BFF erreicht werden?
Gesamtbetriebliche Situation beachten

Die Entscheidungshilfe bezieht sich auf die Eignung einzelner Parzellen für die Anlage von Acker-BFF. Um eine grosse Vielfalt an Wildtieren und Nützlingen im Kulturland zu erhalten, gilt aber:
- Ein- und mehrjährige Elemente auf dem Betrieb kombinieren
- Flächige und lineare Elemente auf dem Betrieb zu kombinieren
- Kurze Distanzen zwischen den Acker-BFF und weiteren biodiversitätsfördernden Elementen wie Hecken, Gebüschgruppen oder extensiven Wiesen (< 200 m)
Impressum
Die Entscheidungshilfe wird im Rahmen des Beratungsprojektes „Biodiversitätsförderung im Ackerland“ (2022-2025) mit Unterstützung des Bundesamtes für Landwirtschaft erstellt.
Projektpartner: Katja Jacot und Viviane Brönnimann (Agroscope), Niklaus Trottmann (Liebegg, Kanton Aargau), Sophie Ortner und Claudia Degen (Kanton Fribourg), Annina Schreich und Helene Brändli (Plantahof, Kanton Graubünden), Anja Gramlich und Corinne Zurbrügg (AGRIDEA)
Begleitgruppe: Judith Ladner Callipari (Bundesamt für Landwirtschaft), André Zimmermann (Pflanzenschutzdienst, Kanton Waadt), Barbara Mosimann (INFORAMA, Kanton Bern) und Andreas Brönnimann (Abteilung Direktzahlungen, Kanton Bern), Hubert Schürmann (Schweizerische Vogelwarte), Anne-Claude Jacquat (ProConseil, Kanton Waadt), Debora Zaugg (Bundesamt für Umwelt)








Ursache: Druck durch Neophyten ist standortabhängig. Wenn der Besatz von Berufkraut auf einer BFF wie auf dieser Buntbrache schon sehr hoch ist, hilft häufig nur noch ein Umbruch. Es gilt deshalb: wehret den Anfängen! Bereits einzelne vorkommende Arten konsequent entfernen.
Ursache: Ansaat während einer Trockenperiode im Frühling. Tieferliegende Samen von Unkräutern (mehr Bodenfeuchte) erhalten einen Konkurrenzvorteil und können viel rascher Platz und daher Licht in Anspruch nehmen. Der Erfolg einer solchen BFF ist dann sehr situationsabhängig, vor allem davon, ob innerhalb von 4 Wochen nach der Ansaat Regen fällt (dies war hier nicht der Fall – es fiel mehrere Monate kein Regen).
Ursache: Anlage einer Acker-BFF nach Acker-BFF am gleichen Standort. In diesem Beispiel wurde nach einer Buntbrache ein Saum angelegt. Es führte zu einer starken Dominanz von Malven.
Ursache: Anlage einer Acker-BFF nach Acker-BFF am gleichen Standort. Hier wurde nach einem Nützlingsstreifen eine Buntbrache angelegt. Der Durchwuchs von Phazelia und Kleearten war sehr stark. Nicht zu empfehlen.
Ursache: Anlage einer Acker-BFF nach Acker-BFF am gleichen Standort. An diesem Standort wurde ein Nützlingsstreifen Sommerkultur direkt nach einem gleichen Nützlingsstreifentyp angelegt (gemäss DZV nicht erlaubt, es gilt eine Anbaupause von 2 Jahren). In diesem Fall führte dies zu starker Dominanz von Phacelia und damit starker Veränderung der Zielvegetation eines Nützlingssteifens Sommerkultur.
Druck durch Gänsefuss
Ursache: Anlage einer Acker-BFF nach Acker-BFF am gleichen Standort. In diesem Beispiel wurde eine Rotationsbrache auf Fläche, auf der im Vorjahr ein Nützlingsstreifen angelegt wurde, angelegt. Es gab grosse Probleme mit Durchwuchs von Ackersenf. Die Fläche war komplett bewachsen.
