Entscheidungshilfe zur Anlage von Acker-BFF


WICHTIGER HINWEIS: DIE ENTSCHEIDUNGSHILFE ACKER-BFF BEFINDET SICH IM AUFBAU. GEWISSE TEILE SIND NOCH NICHT FERTIG ERSTELLT. ZUDEM WIRD FORTLAUFEND INHALT HINZUGEFÜGT. RÜCKMELDUNGEN ZUR SEITE NEHMEN WIR VIA  GERNE ENTGEGEN.

Biodiversitätsförderfläche
Bild: Entomologie/Botanik, ETH Zürich / Fotograf: Albert Krebs

Die Entscheidungshilfe bezieht sich nur auf die Eignung der BFF-Typen für einzelne Parzellen. Generell gilt aber: Um eine grosse Vielfalt und Dichte an Wildtieren, Bestäubern und Nützlingen im Kulturland zu halten und damit die Tiere den erwünschten Nutzen langfristig erbringen können, ist es sinnvoll ein- und mehrjährige Elemente auf dem Betrieb zu kombinieren. Die Distanzen zwischen den Acker-BFF und weiteren biodiversitätsfördernden Elementen wie Hecken, Gebüschgruppen oder extensiven Wiesen sollten 200 m nicht überschreiten. Zusätzlich ist es sinnvoll, flächige und lineare Elemente auf dem Betrieb zu kombinieren.

Eher leichter Boden, sonniger, trockener Standort, geringer bis mässiger Unkrautdruck, nicht angrenzend an stark befahrene Strasse

Der Standort eignet sich grundsätzlich für alle zugelassenen Acker-BFF. Die Entscheidung, welcher BFF-Typ am gewählten Standort sinnvoll ist, hängt von praktischen, anbautechnischen Kriterien und davon ab, welche Arten/Artengruppen am Standort gefördert werden möchten.

1. Praktische Entscheidungskriterien

  1. Treffen Sie in der untenstehenden Tabelle eine Vorauswahl bezüglich Zone, Beschränkung der Flächengrösse, Verpflichtungsdauer und Vorkultur für Ihren Standort (gemäss DZV).
  2. Über den Button Vollbildmodus wird Ihre Auswahl übersichtlich angezeigt und Sie können die BFF-Typen miteinander vergleichen und die BFF-Typen entfernen, die für Sie nicht in Frage kommen.
  3. Diese Auswahl wird dann in der Folgetabelle zur Priorisierung der zu fördernden Artengruppen übernommen.

 

Praktische Entscheidungskriterien Buntbrache Mehrjährige Nützlingsstreifen Ackerschonstreifen Saum auf Ackerland Rotationsbrache Einjährige Nützlingsstreifen Getreide in weiter Reihe
Zone nach DZV Tal- und Hügelzone Tal- und Hügelzone Alle Zonen Tal- und Hügelzone sowie Bergzone I und II Tal- und Hügelzone Tal- und Hügelzone Alle Zonen
Beschränkung der Flächengrösse nach DZV Keine Beschränkung 3-6 m Breite, auf der Länge des gesamten Feldes keine Beschränkung Mittlere max. Breite 12 m Keine Beschränkung 3-6 m Breite, auf der Länge des gesamten Feldes Gesamte Feldfläche, inklusive Quersaaten
Verpflichtungsdauer nach DZV Mind. 2, max. 8 Jahre (Verlängerung durch die Kantone möglich) Mind. 100 Tage, max. 4 Jahre (empfohlen)  Mind. 2 Vegetationsperioden Mind. 2 Vegetationsperioden Mind. 1 Jahr (Umbruch frühestens 15. Februar des dem Beitragsjahr folgenden Jahres), max. 3 Jahre Mind. 100 Tage (bei Herbstsaaten mind. bis 2. Juni des Folgejahres) Bis zur Ernte
Mögliche Vorkulturen nach DZV Ackerfläche, Dauerkulturen, zwei Jahre Anbaupause zw. Buntbrache am selben Ort.
Achtung: wegen Durchwuchs auch keine anderen gesäten Acker-BFF als Vorkultur empfohlen
Zwei Jahre Anbaupause zw. Nützlingsstreifen am selben Ort. Achtung: wegen Durchwuchs auch keine anderen gesäten Acker-BFF als Vorkultur empfohlen Keine Vorgaben Ackerfläche, Dauerkulturen

Achtung: nicht empfohlen als Folgekultur von Brachen mit hohem Kardenbesatz
Offene Ackerfläche (Kunstwiese ausgeschlossen), Dauerkulturen; zwei Jahre Anbaupause zw. Rotationsbrache am selben Ort. Achtung: wegen Durchwuchs auch keine anderen gesäten Acker-BFF als Vorkultur empfohlen Keine Vorgaben; zwei Jahre Anbaupause zw. Nützlingsstreifen am selben Ort. Achtung: wegen Durchwuchs auch keine anderen gesäten Acker-BFF als Vorkultur empfohlen Keine speziellen Vorgaben
Saatzeitpunkt Frühlingssaat (März-April) oder
Herbstsaat (ca. September);
Herbstsaat empfohlen bei grossem Druck durch Hirse oder
Amaranth
Frühlingssaat bis 15. Mai (DZV) oder Herbstsaat (ca. September);
Herbstsaat empfohlen bei grossem Druck durch Hirse oder Amaranth
Keine Einsaaten Frühlings- oder Herbstsaat
möglich; Frühlingssaat (April-Mai) meist empfohlen
Frühlings- oder Herbstsaat
(zw. 1. Sept. und 30. April
(DZV)); Herbstsaat empfohlen bei grossem Druck durch
Hirse oder Amaranth
Frühlingssaat bis 15. Mai (DZV);
ausser für Saatmischung „Nützlingsstreifen Winterkultur“
Herbstsaat (ca. September)
Keine Einsaaten
Pflegemassnahmen nach DZV Säuberungsschnitt im ersten Jahr bei grossem Unkrautdruck möglich; Schnitt ab dem 2. Standjahr zwischen 1. Oktober und 15. März auf Hälfte der Fläche erlaubt. Auf der geschnittenen Fläche oberflächliche Bodenbearbeitung empfohlen. Säuberungsschnitt im ersten Jahr bei grossem Unkrautdruck möglich; Schnitt ab dem 2. Standjahr zwischen 1. Oktober und 1. März auf Hälfte der Fläche erlaubt. Auf der geschnittenen Fläche oberflächliche Bodenbearbeitung empfohlen. Die Hälfte des Saums muss einmal pro Jahr geschnitten werden (Empfehlung: in Längsrichtung). Schnitt zwischen 1. Oktober und 15. März erlaubt. Auf der geschnittenen Fläche oberflächliche Bodenbearbeitung empfohlen. Säuberungsschnitt bei grossem Unkrautdruck möglich
Eignung an Standorten mit erhöhtem Unkrautdruck schwierig schwierig schwierig wegen hohem Grasanteil in der Mischung weniger problematisch wegen kürzerer Bestandesdauer weniger problematisch wegen kürzerer Bestandesdauer weniger problematisch wegen kürzerer Bestandesdauer weniger problematisch
Gefahr durch Mäusebefall für Kulturen in der Nähe hoch erhöht   erhöht erhöht    
Pflegeaufwand (z. B. Neophyten-/ Problempflanzenbekämpfung, Pflegeschnitt) 30 – 50 Std./ha und Jahr 30 – 50 Std./ha und Jahr 30 -50 Std./ha und Jahr 30 – 50 Std./ha und Jahr

Hälfte des Saums wird jährlich gemäht

Je nach Standort 1-3 Durchgänge zum Entfernen von Neophyten, Blacken, Ackerkratzdisteln
30 – 50 Std./ha und Jahr 30 – 50 Std./ha und Jahr Manuelle UKB gegen Klebern und Wurzelunkräuter.
Saatgutkosten Grundversion: ca. 1‘000 CHF / ha Vollversion: ca. 1‘600 CHF / ha ca. 1‘000 CHF / ha Mischung feucht: ca. 2‘900 CHF / ha Mischung trocken: ca. 2‘200 CHF / ha Grundversion: ca. 650 CHF / ha Vollversion: ca. 700 CHF / ha Grundversion: ca. 550 CHF / ha; Vollversion: ca. 650 CHF / ha Nützlinge, Sommerkultur: ca. 700 CHF / ha; Nützlinge, Winterkultur: ca. 950 CHF / ha; Kohl: ca. 1250 CHF / ha
Finanzielle Abgeltung 3‘800 CHF / ha /a

Vernetzungsbeiträge: 1000 CHF / ha / a
3‘300 CHF/ ha /a 2‘300 CHF / ha /a

Vernetzungsbeiträge: 1000 CHF / ha / a
3‘300 CHF/ ha /a

Vernetzungsbeiträge: 1000 CHF / ha / a
3‘300 CHF/ ha /a

Vernetzungsbeiträge: 1000 CHF / ha / a
3‘300 CHF/ ha /a 300 CHF / ha /a

Vernetzungsbeiträge: max. 500 CHF / ha / a Beitrag für den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel im Ackerbau: 400 CHF / ha Beitrag für Verzicht auf Herbizide im Ackerbau: 250 CHF / ha
Erforderliche Erfahrung zur Anlage des BFF-Typs +++
(Erfahrung sehr wichtig. Bei der ersten Anlage lohnt es sich Beratung beizuziehen oder einen Versuch auf einer Teilfläche zu machen)
+++
(Erfahrung sehr wichtig. Bei der ersten Anlage lohnt es sich Beratung beizuziehen oder einen Versuch auf einer Teilfläche zu machen)
++
(Erfahrung wichtig. Bei der ersten Anlage lohnt es sich Beratung ev. beizuziehen)
++
(Erfahrung wichtig. Bei der ersten Anlage lohnt es sich ev. Beratung beizuziehen)

++

(Erfahrung wichtig. Bei der ersten Anlage lohnt es sich ev. Beratung beizuziehen)

++

(Erfahrung wichtig. Bei der ersten Anlage lohnt es sich ev. Beratung beizuziehen)

+
Zugelassenes Saatgut Grundversion oder Vollversion: Vollversionen entwickeln NUR auf Flächen mit geringem Unkrautdruck ihr volles Potential; sonst eher Grundversion wählen Aktuell nur eine zugelassene Mischung: Nützlingsstreifen oAF mehrjährig
(siehe auch Saatmischungen Nützlingsstreifen)
Keine Einsaat Saum Mischung feucht: eher feuchte, schattigere Standorte Saum Mischung trocken: eher sonnige Standorte, durchlässige Böden Grundversion oder Vollversion: Vollversionen entwickeln NUR auf Flächen mit geringem Unkrautdruck ihr volles Potential; sonst eher Grundversion wählen Nützlingsstreifen GV einjährig, Nützlingsstreifen VV einjährig Nütlingsstreifen Kohl einjährig Nützlingsstreifen SK einjährig Nützlingsstreifen WK einjährig

(siehe auch Wahl Saatmischungen)
Alles Sommer- und Wintergetreide (Getreidewahl, siehe Tipps)
Anrechenbar an angemessenen Anteil BFF auf dem Betrieb (7%, resp. 3,5% für Spezialkulturen) und 3,5% BFF auf Acker Ja Ja Ja Ja Ja Ja Nein (TZ, HZ: ab 2024 sind max. 50% der geforderten 3,5% BFF auf Ackerfläche anrechenbar; dieser Anteil kann auch an den angemessenen BFF Anteil angerechnet werden)
Auschlusskriterien gemäss DZV
  • Winde: Deckungsgrad > 33% der Gesamtfläche oder
  • Quecke: Deckungsgrad > 33% der Gesamtfläche oder
  • Grasanteil (inkl. Ausfallgetreide): der Deckungsgrad im 1. bis 4. Standjahr beträgt > 66% der Gesamtfläche oder
  • Blacke: > 20 Pflanzen pro Are oder
  • Ackerkratzdistel: > ein Nest pro Are (ein Nest entspricht 5 Trieben pro 10 m2).
  • Aufrechtes Traubenkraut: Nulltoleranz
Keine Vorgabe; Vorsicht bei invasiven Neophyten und Wurzelunkräutern Keine Vorgabe
  • Winde: Deckungsgrad > 33% der Gesamtfläche oder
  • Quecke: Deckungsgrad > 33% der Gesamtfläche oder
  • Blacke: > 20 Pflanzen pro Are oder • Ackerkratzdistel: > ein Nest pro Are (ein Nest entspricht 5 Trieben pro 10 m2).
  • Aufrechtes Traubenkraut: Nulltoleranz
  • Winde: Deckungsgrad > 33% der Gesamtfläche oder
  • Quecke: Deckungsgrad > 33% der Gesamtfläche oder
  • Grasanteil (inkl. Ausfallgetreide): der Deckungsgrad beträgt > 66% der Gesamtfläche oder
  • Blacke: > 20 Pflanzen pro Are oder
  • Ackerkratzdistel: > ein Nest pro Are (ein Nest entspricht 5 Trieben pro 10 m2).
  • Aufrechtes Traubenkraut: Nulltoleranz
Keine Vorgabe; Vorsicht bei invasiven Neophyten und Wurzelunkräutern Keine Vorgabe;

2. Welche Arten oder Artengruppen sollen am Standort prioritär gefördert werden?

Wählen Sie aus den unten angegebenen Förderzielen Biodiversität dasjenige aus, welches Ihnen am Wichtigsten ist oder am besten zu Ihrem Standort passt. In der Tabelle wird dann angezeigt, welcher BFF-Typ am meisten zur Erreichung dieses Zieles beiträgt.

Hinweis: Vorgaben in Vernetzungs- oder von kantonalen Artenförderungsprogrammen sind prioritär zu beachten.

 

Förderziele Biodiversität Buntbrache Mehrjährige Nützlingsstreifen Ackerschonstreifen Saum auf Ackerland Rotationsbrache Einjährige Nützlingsstreifen Getreide in weiter Reihe
1. Förderung von Vögeln und Feldhasen (Details für einzelne Arten siehe folgende Zeilen 1a-1c) +++
Das Strukturreichtum älterer Brachen ist sehr wertvoll als Versteck und sie bieten ein breites Nahrungsangebot
++
Je länger sie bestehen bleiben, desto wertvoller sind sie; Das Strukturreichtum ist etwas geringer als bei Buntbrachen
+(+)
Dank der weniger intensiven Bewirtschaftung sind sie teilweise als Versteck nutzbar
++(+)
Ihr ökologischer Wert unterscheidet sich je nach Bestandesdauer und Aufwuchs; grundsätzlich sind sie grasreicher und eher weniger strukturreich als Buntbrachen; durch ihre lange Bestanddauer (mit alternierendem Schnitt) sind sie aber sehr wertvoll
++(+)
Je länger sie bestehen bleiben, desto wertvoller sind sie; das Strukturreichtum ist in der Regel geringer als bei Buntbrachen
(+)
Da sie nicht befahren werden, können sie teilweise auch als Verstecke genutzt werden; wenn sie nur 100 Tage bestehen und nicht über den Winter stehen gelassen werden, sind sie für Vögel und Feldhasen kaum wertvoll.
+
Der ökologische Nutzen hängt von der Bewirtschaftung und dem Standortpotential ab; PSM Verzicht und Saatgutmenge und Düngerreduktion erhöhen die Wirkung; Effekt der Getreidesorte beachten, siehe Tipps
1a. Feldlerche & Feldhase +++ + + + +++ + +
1b. Neuntöter, Dorngrasmücke, Schwarzkehlchen, Grauammer +++ ++ + ++ +++    
1c. Goldammer, Stieglitz, Feldsperling +++ ++   + +++ +  
5. Breite Förderung von Insekten und Kleinlebewesen +++
Nahrungsangebot plus Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten
+++
Nahrungsangebot plus Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten
+
Je nach aufkommenden Arten, erhöhtes Blütenangebot; der gemäss DZV vorgegebene PSM Verzicht wirkt sich generell positiv auf Insektenvorkommen auf
++(+)
Nahrungsangebot plus Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten; in der Regel weniger blütenreich als Brachen oder mehrjährige NS
++(+)
Nahrungsangebot plus Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten bei mehrjährigem Bestand
++
Wahl der Saatmischung entscheidend: Nützlingsstreifen Grundversion oder Nützlilngsstreifen Vollversion verwenden
 
6. Spezifische Förderung von Nützlingen in der angrenzenden Kultur   ++
Eine ähnliche Wirkung wie bei den einjährigen Nützlingsstreifenmischungen wird erwartet, es braucht aber noch Untersuchungen dazu
      ++
Wahl der Saatmischung entscheidend: Nützlinge Sommer- oder Winterkultur oder im Kohl Nützlinge Kohlanbau verwenden
 
7. Überwinterungsquartiere Insekten/ Vögel/Kleinsäuger +++
Buntbrachen sind strukturreicher und bieten mehr Verstecke als mehrjährige Nützlingsstreifen
++
Mehrjährige Nützlingsstreifen sind in der Regel weniger strukturreich und bieten weniger Verstecke als Buntbrachen und Säume
+ +++
Säume sind strukturreicher und bieten mehr Verstecke als mehrjährige Nützlingsstreifen
+(+)
wenn sie mind. zwei Jahre bestehen bleiben haben sie einen höheren Wert
(+)
wenn sie über Winter stehen gelassen werden, können sie als Verstecke dienen
 
8. Standort für seltene Ackerbelgeitflora +
Aktivierung vorhandener Samen durch oberflächliche Bodenbearbeitung möglich
+
Aktivierung vorhandener Samen durch oberflächliche Bodenbearbeitung möglich
+++ +
Aktivierung vorhandener Samen durch oberflächliche Bodenbearbeitung möglich
+
Aktivierung vorhandener Samen durch oberflächliche Bodenbearbeitung möglich
+
Aktivierung vorhandener Samen durch oberflächliche Bodenbearbeitung möglich
++
Für die Förderung der Ackerbegleitflora ist der Verzicht auf Herbizide und eine wenig intensive Bodenbearbeitung (nicht Hacken) wichtig

3. Übersicht über Saatmischungen für Nützlingsstreifen, Brachen und Säume

Ist Ihre Wahl auf eine gesäte Acker-BFF gefallen, stellt sich noch die Frage, welche Saatmischung sich an Ihrem Standort am besten eignet.

Bei Bunt- und Rotationsbrachen sowie bei einjährigen Nützlingsstreifen steht die Entscheidung zwischen einer Grund- und einer Vollversion an: Vollversionen entwickeln NUR auf Flächen mit geringem Unkrautdruck ihr volles Potential, an allen anderen Standorten sollte eher die Grundversion gewählt werden.

Folgende Kärtchen geben einen Überblick über die direktzahlungsberechtigten Saatmischungen mit jeweils einem kurzen Beschrieb. Die Zusammensetzungen der vom BLW zugelassenen Samenmischungen für Nützlingsstreifen sind hier zu finden. Die Mischungen für die Brachen und Säume finden Sie hier.

Nützlingsstreifen Grundversion, einjährig

Standdauer: Einjährig
Saatzeitpunkt: Frühlingssaat
Saatgutkosten: ca. 5,50 CHF / Are

Beschrieb der Mischung:
Förderung von Honigbienen und Wildbienen, die vorhandenes Pollenangebot nicht wählerisch nutzen (polylektische Wildbienen). Die Mischung ist auf eine Verbesserung des Blüten- und Nahrungsangebots für Honig-, Wildbienen und Schwebfliegen besonders während der blütenarmen Zeit (von Ende Mai bis Anfang August) ausgelegt. Die Mischung ist schnell deckend mit höherem Kleeanteil als in der Vollversion. Deshalb ist die Mischung für Standorte mit erhöhtem Unkrautdruck (z.B. durch Knöterich oder Weissem Gänsefuss) besser geeignet.

Nützlingsstreifen Vollversion, einjährig

Nützlingsstreifen Vollversion, einjährig; Bild: Katja Jacot, Agroscope.

Standdauer: Einjährig
Saatzeitpunkt: Frühlingssaat
Saatgutkosten: ca. 6,50 CHF / Are

Beschrieb der Mischung: Förderung von Honigbienen und Wildbienen, die vorhandenes Pollenangebot nicht wählerisch nutzen (polylektische Wildbienen). Die Mischung ist sehr ähnlich wie die Grundversion. Wegen des geringeren Kleeanteils in der Mischung und der dadurch etwas weniger dichten Bodenbedeckung eignet sich die Mischung für eher flachgründige Standorte mit geringerem Problem-Unkrautdruck.
An sehr nährstoff- oder niederschlagsreichen (> 1200 mm/a) Standorten bringt die Vollversion kaum Mehrwert gegenüber der Grundversion.

Nützlingsstreifen Kohl, einjährig

Nützlingsstreifen Kohl, einjährig; Bild: Henryk Luka, FiBL.

Standdauer: Einjährig
Saatzeitpunkt: Frühlingssaat
Saatgutkosten: ca. 12,50 CHF / Are

Beschrieb der Mischung: Sie enthält nur vier Arten: Kornblume, echter Buchweizen, Klatschmohn und Futterwicke. Sie ist insbesonere auf die Förderung von räuberischen Gegenspielern wie Schweb- und Florfliegen, Laufkäfern und Spinnen zur Bekämpfung der Kohlschädlinge ausgerichtet. Die Mischungsarten produzieren für die parasitoiden Wespen mit ihren kurzen Mundwerkzeugen gut erreichbaren Nektar ausserhalb der Blüte (Wicke, Kornblume).

Nützlingsstreifen Sommerkultur, einjährig

Nützlingsstreifen Sommerkultur, einjährig; Katja, Jacot, Agroscope.

Standdauer: Einjährig
Saatzeitpunkt: Frühlingssaat
Saatgutkosten: ca. 7,00 CHF / Are

Beschrieb der Mischung: Die Mischung fördert vor allem räuberisch und parasitisch lebende Nützlinge
(z.B. parasitoide Wespen), die dank einem hohen Anteil an Arten wie Kornblumen und Koriander in der Mischung zur natürlichen Kontrolle der Schädlinge in der angrenzenden Kultur beitragen.

Nützlingsstreifen Winterkultur, einjährig

Angela Studer
Nützlingsstreifen Winterkultur, einjährig; Angela Studer, Agroscope.

Standdauer: Einjährig
Saatzeitpunkt: Herbstsaat
Saatgutkosten: ca. 9,50 CHF / Are

Beschrieb der Mischung: Da die Mischung schon im Herbst gesät wird, ist der Blühzeitpunkt früher und somit steht den Nützlingen Nektar und Pollenschon früh im Jahr zur Verfügung. Weiter enthält die Mischung Arten, die erst nach dem Überwintern blühen und Ackerblumen, die zum Auskeimen eine Kälteperiode benötigen wie z.B. die Acker-Hundskamille.

Nützlingsstreifen offene Ackerfläche, mehrjährig

Mehrjährige Nützlingsstreifen
Mehrjährige Nützlingsstreifen (Foto: Hans Ramseier, HAFL)

Standdauer: 4 Jahre
Saatzeitpunkt: Frühlings- oder Herbstsaat (Frühlingssaat in den meisten Fällen empfohlen)
Saatgutkosten: ca. 10,50 CHF / Are

Beschrieb der Mischung: Speziell zur Förderung von pollensammelnden Wildbienen, die auf bestimmte Pflanzenfamilien oder -arten zum Überleben angewiesen sind. Wichtige Familien sind Korb-, Schmetterlings-, Kreuz- und Lippenblütler. Mehrjährige Mischungen blühen ab dem 2. Standjahr schon früher als im Frühling angesäte Mischungen. Die bewilligte Mischung wird aktuell weiterentwickelt, um spezifischer natürliche Gegenspieler zu fördern.

 

Buntbrache, Grundversion

Buntbrache, Grundversion; Bild: Stefan Lutter.

Standdauer: mind. 2 Jahre, max. 8 Jahre
Saatzeitpunkt: Frühlings- oder Herbstsaat
Saatgutkosten: ca. 10 CHF / Are

Beschrieb der Mischung: Die Grundversion ist eher für nährstoffreiche Standorte entwickelt worden, an denen der spontane Unkrautdruck erhöht ist. Die Mischung enthält 24 verschiedene Pflanzenarten.

Buntbrache, Vollversion

Buntbrache
Buntbrache (Foto: K. Jacot, Agroscope)

Standdauer: mind. 2 Jahre, max. 8 Jahre
Saatzeitpunkt: Frühlings- oder Herbstsaat
Saatgutkosten: ca. 16 CHF / Are

Beschrieb der Mischung: Die Vollversion eignet sich sehr gut für magere, skelettreiche Standorte wo nur wenig spontane Unkräuter zu erwarten sind. Sie enthält im Vergleich zur Grundversion 11 zusätzliche Pflanzenarten, die ganz unterschiedlichen Tierarten Lebensraum bieten. Resedengewächse dienen beispielsweise der Reseden-Maskenbiene als Hauptnektarquelle. Ein weiteres Beispiel ist die Acker-Waldnelke. Sie ist interessant für Nachtfalter, da sie ihre Blüten jeweils erst abends öffnet.

Zusätzliche Arten der Mischung: Gefurchter Ackersalat, Kuhnelke, Habermarck, Einjähriger Ziest, Acker-Waldnelke, Gelbe Reseda, Saatmohn, Acker-Steiname, Saat-Leindotter, Krummhals, Acker-Rittersporn.

Rotationsbrache, Grundversion

Rotationsbrache, Grundversion; Bild: Niklaus Trottmann, Aargau.

Standdauer: 1-jährig: Umbruch frühestens 15. Februar des dem Beitragsjahr folgenden Jahres; 2- bis 3-jährig: Umbruch frühestens 15. September
des zweiten bzw. dritten Beitragsjahres
Saatzeitpunkt: Vom 1. Sept. bis 30. April
Saatgutkosten: ca. 6,50 CHF / Are

Beschrieb der Mischung: Die Grundversion ist eher für nährstoffreiche Standorte entwickelt worden, an denen der spontane Unkrautdruck erhöht ist.

Rotationsbrache, Vollversion

Rotationsbrache.

Standdauer: 1-jährig: Umbruch frühestens 15. Februar des dem Beitragsjahr folgenden Jahres; 2- bis 3-jährig: Umbruch frühestens 15. September
des zweiten bzw. dritten Beitragsjahres
Saatzeitpunkt: Vom 1. Sept. bis 30. April
Saatgutkosten: ca. 7 CHF / Are

Beschrieb der Mischung: Die Vollversion beinhaltet noch mehr Wildblumen und eignet sich für magere, skelettreiche Standorte wo nur wenig spontane Unkräuter zu erwarten sind.

 

Saum trocken

Saum, trocken; Bild: Niklaus Trottmann, Aargau.

Standdauer: unbeschränkt
Saatzeitpunkt: Frühlings- oder Herbstsaat
Saatgutkosten: ca. 23 CHF / Are

Beschrieb der Mischung: Die Mischung eignet sich für die meisten Ackerböden im Mittelland. Darin befinden sich u. a. Malven und Dorniger Hauhechel. Im Unterschied zu den Brachenmischungen enthalten die Saum-Mischung auch Gräserarten.

Saum, feucht

Saum, feucht.

Standdauer: unbeschränkt
Saatzeitpunkt: Frühlings- oder Herbstsaat
Saatgutkosten: ca. 31 CHF / Are

Beschrieb der Mischung: Die Mischung kann z.B. an Standorten, an denen wegen der Feuchtigkeit Buntbrachen nicht sinnvoll sind, angesät werden. Diese Mischung beinhaltet Pflanzen wie Gemeiner Gilbweiderich, Wasserdost, Mädesüss, Bach-Nelkenwurz. Im Unterschied zu den Brachenmischungen ist enthalten die Saum-Mischung auch Gräserarten.

 

Tiefgründige Böden mit hohem Ertragspotential

Auf tiefgründigen Böden mit hohem Ertragspotential besteht ein erhöhtes Risiko für einen starken Bewuchs mit einjährigen Unkräutern wie Amaranth, Hirse, Gänsefuss oder Knöterich. Grundsätzlich können an diesen Standorten alle Acker-BFF gelingen, den Saat- und Keimbedingungen müssen aber besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Siehe unter Standortwahl auch Standorte mit hohem Unkrautdruck durch einjährige Unkräuter wie Amaranth, Gänsefuss, Hirse oder Knöterich.

Mehrjährige Acker-BFF, v.a. Säume auf Ackerland, vergrasen an nährstoffreichen Standorten tendentiell schneller. Je breiter die Streifen sind, desto weniger Nährstoffe werden eingetragen und die Chancen, dass die Elemente gelingen steigt.

Bei der Beurteilung der Standortfaktoren können Sie den grossen grünen Kasten (gut geeignete Standorte) wählen und dort die Acker-BFF in einer Tabelle aufgrund praktischer Entscheidungskriterien miteinander vergleichen und den für Sie geeigneten auswählen.

Der Standort ist sehr feucht

Empfehlung für standortangepasste mögliche BFF an sehr feuchten Standorten:

Die weiteren bestehenden Acker-BFF eignen sich nicht zur Anlage an feuchten Standorten.

Grundsätzlich sind vernässende Standorte im Ackerland aus ökologischer Sicht aber sehr wertvoll. Sie können zum Beispiel mit Flutmulden, Feuchtwiesen, etc. aufgewertet werden. An solchen Standorten können Kiebitze oder Kreuzkröten vorkommen. Spezifische Fördermassnahmen zu Gunsten dieser Arten können umgesetzt werden. -> Unterstützung bieten Vernetzungsprojekte.

 

Beispiel Farngut: Anlage eines kleinen Teiches zwischen Gemüsekulturen
Beispiel Farngut: Anlage eines kleinen Teiches zwischen Gemüsekulturen (Foto: Anja Gramlich, AGRIDEA)
Beispiel extensive Feuchtwiese im Seeland.
Beispiel extensive Feuchtwiese im Seeland. (Foto: Regula Benz)

Der Standort grenzt an einen Waldrand

Entlang von Waldrändern besteht eine erhöhte Gefahr einer fortschreitenden Verbuschung. Es ist besondere Vorsicht bei der Pflege notwendig. Wenn der Standort nicht sehr schattig ist, sind grundsätzlich alle Acker-BFF möglich.

Über den Winter bei Tauwetter können aufkommende Büsche gut entfernt werden.

Bei der Beurteilung der Standortfaktoren können Sie den grossen grünen Kasten (gut geeignete Standorte) wählen und dort die Acker-BFF in einer Tabelle aufgrund praktischer Entscheidungskriterien miteinander vergleichen und den für Sie geeigneten auswählen.

In Brachen entlang von Waldrändern kann die Verbuschung ab dem 3. Jahr ein zunehmendes Problem sein (Foto: Anja Gramlich, AGRIDEA).
 

Der Standort ist sehr schattig

An sehr schattigen Standorten gelingen die Acker-BFF nicht gut, da die gesäten Arten viel Sonnenlicht benötigen. Schattige Standorte grenzen häufig an Waldränder und es besteht zudem auch eine erhöhte Gefahr einer fortschreitenden Verbuschung (besondere Vorsicht bei der Pflege notwendig). Wenn möglich, soll ein anderer Standort gewählt werden.

In Brachen entlang von Waldrändern kann die Verbuschung ab dem 3. Jahr ein zunehmendes Problem sein (Foto: Anja Gramlich, AGRIDEA).
Schattige Standorte entlang von Waldrändern eignen sich nicht für die Anlage von Acker-BFF. Die Mischungsarten brauchen viel Sonnenlicht und das Risiko von Verbuschung ist hoch (Foto: Sophie Ortner, Grangeneuve).

Der Unkrautdruck durch Quecken, Blacken, Ackerkratzdisteln oder invasive Neophyten ist am Standort hoch

An Standorten mit sehr hohem Unkrautdruck durch Quecken, Blacken, Ackerkratzdistel und invasive Neophyten können Acker-BFF nur nach der Sanierung der Fläche erfolgreich sein.

Der Unkrautdruck durch Amaranth, Gänsefuss, Hirse oder Knöterich ist am Standort hoch

Wenn der Unkrautdruck durch Amaranth, Gänsefuss, Hirsen oder Knöterich am Standort sehr hoch ist, sind den Saat- und Keimbedingungen besondere Aufmerksamkeit zu schenken, damit Acker-BFF gut gelingen können. Sehr gute Saatbeetvorbereitung ist wichtig und mit der Saat eher zuwarten, wenn eine längere Trockenperiode von 1-2 Wochen angesagt ist.

Wird der Druck dieser Unkräuter im ersten Jahr bei mehrjährigen Acker-BFF trotzdem sehr hoch (> 70% Deckungsgrad), hilft häufig ein Säuberungssschnitt, Licht auf den Boden zu bringen und die mehrjährigen Arten (Rosetten sichtbar im Bild) können gut auflaufen (dies gilt für Brachen, mehrjährige Nützlingsstreifen und Säume auf Ackerland). 

Ist bekannt, dass der Druck durch Hirse oder Amaranth hoch ist, kann eine Herbstsaat (im September) helfen.

Bei der Beurteilung der Standortfaktoren können Sie den grossen grünen Kasten (gut geeignete Standorte) wählen und dort die Acker-BFF in einer Tabelle aufgrund praktischer Entscheidungskriterien miteinander vergleichen und den für Sie geeigneten auswählen.

Buntbrache im ersten Jahr, sehr starker Druck durch Hirsen und Knöterich. Foto: Katja Jacot, Agroscope.
Buntbrache im ersten Jahr nach Säuberungsschnitt. Die Rosetten der mehrjährigen Mischungsarten sind gut erkennbar. Foto: Katja Jacot, Agroscope.

 

Der Boden ist torfhaltig

Auf torfhaltigen Böden ist das erfolgreiche Anlegen von Acker-BFF schwierig. Der Unkrautdruck ist hoch und auf den dunklen Böden ist die Gefahr, dass die Keimlinge bei trockener Witterung vertrocknen, besonders gross.

Nach Möglichkeit sollte ein anderer Standort in Betracht gezogen werden. Falls dies nicht möglich ist, können allenfalls einjährige BFF in Betracht gezogen werden, um den Unkrautdruck möglichst tief zu halten.

Am ehesten möglich wären:

Alternativ wäre die Anlage von strukturreichen Vernetzungselementen mit temporären Feuchtflächen (BFF-Typen extensive Wiese, Streuefläche) möglich.

Nasse Standorte im Ackerland sind aus ökologischer Sicht sehr wertvoll! Die meisten bestehenden Acker-BFF eignen sich zur Anlage nicht, es gibt aber andere Möglichkeiten, diese Standorte aufzuwerten (z. Bsp. Flutmulden, Feuchtwiesen, etc.). Solche Standorte sind auf Vorkommen von Kiebitz und Kreuzkröte zu prüfen. Spezifische Artenförderungsmassnahmen zu Gunsten dieser Arten können umgesetzt werden. -> Kontaktaufnahme mit dem Vernetzungsprojekt!

Der Standort grenzt an eine vielbefahrene Strasse 

Der Standort entlang einer Strasse ist für die Förderung von Kleinsäugern wie Feldhasen grundsätzlich nicht gut geeignet. An solchen Standorten sollten Elemente gewählt werden, die für diese Tiere nicht besonders attraktiv sind und die Strasse so nicht zur Todesfalle wird.

Denkbar wären:

 

Buntbrache entlang einer Strasse (Foto: Stefan Lutter, BFH HAFL).

Für alle mehrjährigen Acker-BFF

  • Einzelne Strukturen in Brachen, mehrjährigen Nützlingsstreifen und Säumen stehen lassen. Zum Beispiel Einzelbüsche, kleine Gebüschgruppen, Ast-, Stein-, Streuehäufen, Brombeerfluren.
  • Wenn zur Verjüngung der Fläche oder gegen zunehmende Vergrasung/Verbuschung auf Bunt-, Rotationsbrachen und mehrjährigen Nützlingsstreifen ein Schnitt im Winterhalbjahr gemacht wird, folgende Punkte beachten:
    • Maximal die Hälfte der Fläche schneiden
    • Schnittgut abführen oder zu Streuehaufen zusammentragen
    • nicht mulchen
    • nach dem Mähen wird eine oberflächliche Bodenbearbeitung empfohlen

Saum auf Ackerland

  • Häufen mit Schnittgut von Saum auf Ackerland im Feld bestehen lassen.
  • Für höhere Biodiversitätswirkung auf Saum auf Ackerland Schnittzeitpunkt ab dem 15. August wählen. Um einer Vergrasung entgegen zu wirken, kann alle 3-4 Jahre ein früher Schnitt im April helfen.

Getreide in weiter Reihe

  • Für höhere Biodiversitätswirkung bei Getreide in weiter Reihe: Sommer-, Winterweizen, Hafer, Dinkel Emmer oder Einkorn anlegen. Futtergetreide wie Gerste und Triticale wachsen dicht und bestocken stark, reduzierte Wirkung für die Biodiversität.
  • Getreide in weiter Reihe kann mit den Produktionssystembeiträgen «Verzicht Pflanzenschutzmittel im Ackerbau», «Verzicht auf Herbizide im Ackerbau» (DZV, Art. 68, 71a) kombiniert werden. Diese Kombination erhöht die Wirkung der Massnahem auf die Biodiversität.

Viele weitere Tipps und DZV-Anforderungen an alle Biodiversitätsförderflächen auf www.agrinatur.ch

 

Strukturen im Saum auf Ackerfläche (Foto: Alain Lugon)
Kombination Buntbrache und Saum auf Ackerfläche (Foto: R. Benz)

Beispiele von Problemfällen und Lösungen bei der Anlage und Pflege von Acker-BFF

Unten stehende Tabelle zeigt Beispiele von Problemfällen und Lösungsansätze zu folgenden Themen auf:

  • Ackersenf (link)
  • Dominanzen gesäter Arten
  • Gänsefuss
  • Hirsen
  • Knöterich
  • Phazelia
  • Mischungsarten laufen schlecht auf
  • Neophyten
Druck durch Hirsen und Knöterich
Ursache: Aufgrund der Standorteigenschaften oder nicht optimalen Saatbedingungen ist der Unkrautdruck durch Hirsen und Knöterich in dieser neu angelegten Buntbrache sehr hoch (> 70% Deckungsgrad, Bild 1).
Massnahme: Säuberungsschnitt auf der ganzen Fläche. Rosetten der mehrjährigen Arten konnten danach gut auflaufen (Bild 2). Verlust der einjährigen Arten.
Druck durch Gänsefuss
Ursache: Aufgrund der Standorteigenschaften oder nicht optimalen Saatbedingungen ist der Unkrautdruck durch Gänsefuss in dieser neu angelegten Buntbrache in Teilflächen hoch, gesamthaft aber tolerierbar, da die Ansaat trotzdem regelmässig vorhanden ist.
Massnahme: In diesem Fall erfolgte ein Säuberungsschnitt auf einer Teilfläche. Häufig ist eine starke Verbreitung von Gänsefuss kein Problem, da sie mittelfristig wieder verschwinden. Säuberungsschnitt nicht unbedingt nötig.
Durchwuchs von Ackersenf
Ursache: Anlage einer Acker-BFF nach Acker-BFF am gleichen Standort. In diesem Beispiel wurde eine Rotationsbrache auf Fläche, auf der im Vorjahr ein Nützlingsstreifen angelegt wurde, angelegt. Es gab grosse Probleme mit Durchwuchs von Ackersenf. Die Fläche war komplett bewachsen.
Massnahme: Die Fläche wurde umgebrochen und der Streifen an einem anderen Standort neu angelegt.
Durchwuchs von Phacelia
Ursache: Anlage einer Acker-BFF nach Acker-BFF am gleichen Standort. An diesem Standort wurde ein Nützlingsstreifen Sommerkultur direkt nach einem gleichen Nützlingsstreifentyp angelegt (gemäss DZV nicht erlaubt, es gilt eine Anbaupause von 2 Jahren). In diesem Fall führte dies zu starker Dominanz von Phacelia und damit starker Veränderung der Zielvegetation eines Nützlingssteifens Sommerkultur.
Massnahme: Keine
Durchwuchs von Phazelia und Kleearten
Ursache: Anlage einer Acker-BFF nach Acker-BFF am gleichen Standort. Hier wurde nach einem Nützlingsstreifen eine Buntbrache angelegt. Der Durchwuchs von Phazelia und Kleearten war sehr stark. Nicht zu empfehlen.
Massnahme: Empfehlung: Im Winterhalbjahr Schnitt der Hälfte der Fläche und oberflächliche Bodenbearbeitung.

Dominanz von Malven
Ursache: Anlage einer Acker-BFF nach Acker-BFF am gleichen Standort. In diesem Beispiel wurde nach einer Buntbrache ein Saum angelegt. Es führte zu einer starken Dominanz von Malven.
Massnahme: keine

 

 

Dominanz von Karden

Ursache: Anlage einer Buntbrache nach einer Buntbrache am selben Standort (viertes Standjahr).

Massnahme: Im Winterhalbjahr Schnitt der Hälfte der Fläche und oberflächliche Bodenbearbeitung.

Schlechtes Auflaufen der Mischungsarten
Ursache: Ansaat während einer Trockenperiode im Frühling. Tieferliegende Samen von Unkräutern (mehr Bodenfeuchte) erhalten einen Konkurrenzvorteil und können viel rascher Platz und daher Licht in Anspruch nehmen. Der Erfolg einer solchen BFF ist dann sehr situationsabhängig, vor allem davon, ob innerhalb von 4 Wochen nach der Ansaat Regen fällt (dies war hier nicht der Fall – es fiel mehrere Monate kein Regen).
Empfehlung: Bei Aussicht auf 1-2 Wochen ohne Regen, mit Aussaat der BFF-Mischung besser noch zuwarten.
Berufkrautbesatz hoch
Ursache: Druck durch Neophyten ist standortabhängig. Wenn der Besatz von Berufkraut auf einer BFF wie auf dieser Buntbrache schon sehr hoch ist, hilft häufig nur noch ein Umbruch. Es gilt deshalb: wehret den Anfängen! Bereits einzelne vorkommende Arten konsequent entfernen.
Massnahme: Umbruch, Anlage an neuem Standort