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Einfache Analyse Ist der Betrieb rentabel?

Ist das Produktionssystem des Betriebes ein Verbraucher von Direktkosten oder sparsam?

Die erfolgreiche Führung eines Landwirtschaftsbetriebes setzt eine stetige Optimierung der Betriebsstrategie an die heutigen Rahmenbedingungen voraus. Einfluss diesbezüglich nimmt ebenfalls der in der Branche vorherrschende Kostendruck. Ausgaben sind durch die Betriebsleitenden so tief wie möglich zu halten, jedoch ohne eine leistungsfähige, gewinnbringende Produktion zu gefährden. Eine grobe Einschätzung von Kosteneisparpotenzialen ermöglicht ein Vergleich der Direktkosten mit dem landwirtschaftlichen Betriebsertrag eines Landwirtschaftsbetriebes.

Die Kennzahl die die Direktkosten und den Betriebsertrag eines Landwirtschaftsbetriebes ins Verhältnis setzt gibt Auskunft, inwieweit ein effizienter Einsatz der Produktionsmittel im System erfolgt. Grundsätzlich gilt, je tiefer das Ergebnis, desto mehr Mittel verbleiben für die Erzielung eines Gewinns durch das Unternehmen. Wird hingegen bereits ein hoher Anteil der Einkünfte für die Deckung der Direktkosten aufgewendet, so sind die einzelnen Kostenpositionen näher zu analysieren und mögliche Ursachen zu eruieren.

In welchem Verhältnis stehen die Direktkosten zum landwirtschaftlichen Betriebsertrag ihres vorliegenden Buchhaltungsabschlusses und wie hat sich die Kennzahl in den vergangenen Jahren verändert?

Berechnung

DirektkostenEntspricht dem Total der Konti 4000 bis 4999 der Erfolgsrechnung.
Landwirtschaftlicher BetriebsertragEntspricht dem Total der Konti 3000 bis 3999 der Erfolgsrechnung.

Richtwert

Vergleichen Sie das Ergebnis mit der zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten von Agroscope und berechnen Sie hierfür dieselbe Kennzahl mit den Daten der zutreffenden Referenzgruppe:

Bei welchen Kostenpositionen ist womöglich ein Einsparpotenzial vorhanden, ohne die Leistung der landwirtschaftlichen Produktion zu gefährden?

Fritz Muster benötigte im Jahr 2021 rund 40 % des landwirtschaftlichen Betriebsertrages, um die Direktkosten zu decken. Im Vergleich zur Referenzgruppe (Milchkühe 40 – 70 GVE) liegt die Kennzahl des Betriebes Muster rund 8 % höher. Folglich sollte dieser seine einzelnen Kostenpositionen im Detail näher untersuchen, um möglicherweise Kosten einsparen zu können.

Bemerkungen

  • Absolute Werte und die Betriebsausrichtung sind bei der Interpretation ebenfalls zu berücksichtigen.
  • Eine detailliertere Vergleichsmöglichkeit der Leistungen und Kosten einzelner Betriebszweige bietet die Berechnung des vergleichbaren Deckungsbeitrages (VDB).

(letzte Aktualisierung 11.08.2023)

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