Inwieweit ist der Betrieb fähig, Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen aus dem Umsatz zu finanzieren?
Zur Beurteilung, inwieweit Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen im untersuchten Buchhaltungsjahr durch die im Unternehmen erwirtschafteten Mittel finanziert wurden, dient das Cashflow-Investitionsverhältnis. Liegt diese Kennzahl über 100 %, so konnte der Landwirtschaftsbetrieb auf die Aufnahme von Fremdkapital verzichten und den Mittelbedarf vollumfänglich aus eigener Kraft decken. Entsprechend unverändert bleibt damit die Abhängigkeit der Betriebsleitenden von Dritten sowie von den Zins- und Kapitalmärkten.
Wie hoch lag das Cashflow-Investitionsverhältnis Ihres Betriebes in den vergangenen Jahren? Berechnen und vergleichen Sie dieses wie folgt:
Berechnung

Nettoinvestitionen: Gesamter Zukauf von Anlagevermögen minus Desinvestitionen (Verkauf von Anlagevermögen) minus Subventionen im entsprechenden Jahr.
Richtwert
Das Verhältnis zwischen Cashflow und Investitionen ist nach eigenen Vorstellungen der Betriebsleitenden festzulegen. Ersatzinvestitionen sollten hingegen vollumfänglich durch eigens im Betrieb erwirtschafteten Mittel finanziert werden.
Vergleichen Sie das Ergebnis mit der zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten von Agroscope (Cashflow-Investitionsverhältnis in %):
Folgende Punkte gilt es bei der Interpretation zusätzlich zu beachten:
- Betriebsstrategie
- Investitionstätigkeit
- Investitionsbedarf

Das Ergebnis zeigt, dass Fritz Muster seine Investitionen im Jahr 2021 vollständig mittels des Cashflow begleichen konnte. Entsprechend musste der Betrieb hierfür kein Fremdkapital beantragen.
(letzte Aktualisierung 11.08.2023)