Kanton Bern, Naturpark Gantrisch

Im Parkteam des Naturparks Gantrisch ist die Landwirtschaft ein Querschnittsthema. Für die Landwirtschaft gibt es keine einzelne Ansprechperson. Es laufen viele Projekte. Im Bereich Natur gibt es viele Verknüpfungspunkte mit der Landwirtschaft, z.B. im Projekt Alpmilch Gantrisch (geplant ist eine zentrale Käserei sowie eine Schaukäserei). Der Park hilft, dieses Projekt anzustossen und es läuft in Zusammenarbeit mit dem Inforama.
Die Begleitgruppe Landschaft ist für den Naturpark Gantrisch wichtig. Dort sind Vertreter/innen aus Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus dabei, um alle Bereiche mit einfliessen zu lassen. Aktuell legt der Park den Fokus auf den Aufbau einer Begleitgruppe Landwirtschaft und die Begleitgruppe Naturschutz, um neue Projekte umsetzen zu können.
Viele Landschaftspflegeeinsätze mit Freiwilligen helfen, die Betriebe und den Park vorzustellen und die Beziehung zu pflegen.
Der Park hat die Leitung der regionalen Koordinationsstelle, die für die Landwirtschaftsberatung tätig ist. Der Park ist dafür zuständig, dass alle Bäuerinnen und Bauern im Park, die sich gemeldet haben, mindestens einmal eine Beratung erhalten. Der Park bestimmt, wer die Beratung macht. Meistens sind das Ökobüros, das Inforama, aber auch Einzelpersonen. So kann gewährleistet werden, dass die Betriebe fachliche Inputs erhalten, aber auch die Themen Naturschutz und Park eingebracht werden.

Beispiele von Projekten:

  • Permakultur: Austausch mit der HAFL zu Projekten im Bereich Permakultur – alle interessierten Betriebe können sich regelmässig treffen und austauschen.
  • Stadtland-Markt in Kehrsatz
  • Foodtrail – agrotouristisches Projekt
  • Plattform Moorlandschaft: einmal pro Jahr kommen alle Alpbetriebe zusammen und der Park holt ihre Bedürfnisse und Sorgen ab und stellt die aktuellen Park-Projekte vor.

Zusammenarbeit mit dem Inforama:

  • Am Anfang zentral, da Landwirtschaft kritisch gegenüber Naturpark eingestellt war.
  • Gruppenberatungen des Inforama: Eintrittspforte, um Naturparkprojekte den Landwirtschaftsbetrieben breit vorzustellen.
  • Einige Kursangebote des Inforama werden im Park angeboten, z.B. die Themen Biodiversität und Kleinstrukturen.
  • Infoabende zusammen gestalten und vermehrt Parkthemen einbringen.
  • Möglichkeit: Arbeitskreis mit Moderation durch Inforama.

Chancen / Potential:

  • Vernetzung Landschaftsqualität umsetzen.
  • Themen aus Handlungsfeldern Agripark aufnehmen.
  • Vertrauen fördern durch strukturelles Einbinden.
  • Regionale Wertschöpfungsketten stärken.

Frage: Gibt es eine Arbeitsgruppe zwischen dem Inforama und den Berner Pärken? Wie wird koordiniert?
Antwort Inforama: Momentan noch nicht. Ein Treffen hat stattgefunden. Ziel ist nun, dass eine Gruppe auf die Beine gestellt und institutionalisiert wird. Sie soll schnell operativ werden.

Frage: Interessant ist, dass die Vermarktung auf horizontaler Ebene gut funktioniert zwischen den Produzenten/innen. Vertikal kommen Arbeitskreise an ihre Grenzen. Habt ihr mit dem Park schon Ideen für Lösungen, für partizipative Prozesse?
Antwort Inforama: Wir stehen noch ganz am Anfang und müssen den Bedarf prüfen. Wir wollen uns zuerst in der Horizontalen organisieren und den Bedarf klären. Wie wir dann auf vertikaler Ebene organisieren, wissen wir noch nicht. Hier stossen wir an Grenzen. Wir sind interessiert zu wissen, wie es z.B. im Jura gemacht wird.
Antwort Park: Als Park sind wir über die Zertifizierung der Produkte in den Austausch gekommen. Durch die Begleitgruppe haben wir Akteure/innen dabei. Es entstehen Kooperationen zwischen Akteuren/innen auf diversen Stufen. Der Park dient als Plattform, damit das geschieht. Ein Thema, das uns beschäftigt und wo wir eine Rolle des Inforama sehen: Die Logistik in der Region etablieren.

Kanton Wallis, Naturpark Binntal

Arbeitsgruppe Landwirtschaft im Binntal sowie Zusammenarbeit mit Naturpark Gantrisch und Inforama

Kantone Jura, Neuenburg und Bern, Pärke Doubs und Chasseral

Die Mitarbeitenden der Fondation Rurale Interjurassienne (FRIJ) sind neben der Hofberatung in den drei Hauptbereichen Weiterbildung, Beratung und Treuhand tätig. Die meisten Angestelltinnen und Angestellten arbeiten in mindestens zwei dieser drei Bereiche. Die FRIJ ist mit dem Inforama gleichgestellt, ist jedoch privat organisiert und von den Kantonen subventioniert.

  • Enge Zusammenarbeit mit allen wichtigen Akteuren/innen: Kanton, Park, Netzwerk Schweizer Pärke, Berater/innen, Landwirtschaftskammer, Tourismusbüros, Produzentenorganisation
  • Es gibt eine Arbeitsgruppe für Zertifizierungen, die Regionalmarken und Pärke sind darin vertreten.
  • Märkte: gemeinsame Organisation und Durchführung von Foodmessen
  • Kommunikation: Es gibt gemeinsame Projekte wie z.B. die Zeitschrift Terroir. Alle Akteurinnen und Akteure haben mitgewirkt, das verbindet und fördert die Zusammenarbeit. Weitere gemeinsame Projekte sind u.a. der Wettbewerb und Markt für Regionalprodukte in Courtemelon oder das Fest der Tête de Moine
  • Commission interjurassienne de la gestion des marques: Die Kommission besteht aus 12 Personen, alles Landwirte/innen aus unterschiedlichen Regionen. Dies gewährleistet die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft. Die Ziele und künftige Projekte werden partizipativ bestimmt.
  • Finanzierung: verschiedene Möglichkeiten durch Bundesprogramme
    • PRE-Projekte
    • QUNAV
    • Absatzförderungsverordnung des Bundes
    • Stiftungen, beispielsweise Fondation sur la Croix
    • Interreg bei Zusammenarbeit mit den Nachbarländern

Im Parc Chasseral und Berner Jura hat die FRIJ PREs umgesetzt.

Eine Liste aller Finanzhilfen findet sich hier und eine Liste aller Stiftungen auf der Webseite des BAFU: Förderung durch schweizerische Stiftungen.

Die AGRIDEA und das BLW organisieren jährlich einen Erfahrungsaustausch zu Projekten zur regionalen Entwicklung.

Kanton Luzern, UNESCO Biosphäre Entlebuch

Forschungsprojekte und Innovation sind wichtig für eine gute Zusammenarbeit. Es werden Forschungsprojekte mit einem wissenschaftlichen Mitarbeiter betrieben. Die Biosphäre (Naturpark) hat die Berater/innen beauftragt zu erforschen, was es bedeuten würde, wenn die Betriebe weniger externen Dünger hätten. Wie sähe das wirtschaftlich aus, was würde eine solche Umstellung bedeuten? Dieses Projekt gibt dem Parkmanagement eine Grundlage für Entscheidungen im Thema Nachhaltigkeit.
Im PRE wurden Regionalprodukte, Hofladen, Spezialitäten, Positionierung und Tourismus zusammengeführt.
Was sind die Aufgaben beider Seiten in der Region? Hier geht es zur Präsentation.
Durch das Landwirtschaftsforum gibt es eine gute Vernetzung untereinander, da der Berater Geschäftsführer des Forums ist. Ein Thema des Forums ist z.B. die Interneterschliessung für Landwirte/innen als Regionalentwicklung. Das kommt auch der ganzen Region zugute.

Kanton Waadt/Freiburg, Parc naturel régional Gruyère Pays-d’Enhaut

Im Kanton Waadt liegen die Büros der Parkverantwortlichen und der landwirtschaftlichen Beratung nebeneinander, so dass es, vor alle in der Kaffepasue, zu einem regelmässigen Austausch zu Themen wie Agrarpolitik, Reglementierungen und Labels kommt.
Durch ein PRE haben wir gemeinsame Projekte.
Der landwirtschaftliche Berater der Region ist Teil der landwirtschaftlichen Kommission des Parc Gruyère Pays-d’Enhaut. Die Kommission besteht aus den Landwirten/innen im Park und zwei Beratern der Region.

Kanton Aargau, Naturpark Jurapark Aargau

Partner/innen des Jurapark Aargau in der Landwirtschaft

Kanton Graubünden

In Graubünden besteht insgesamt ein regelmässiger und unkomplizierter Austausch zwischen der Beratung (Plantahof) und den Pärken. Sie arbeiten im Wesentlichen auf den beiden Ebenen Projekte und Weiterbildungen zusammen.

Im Projekt regionale Entwicklung «PRE Parc Ela Trek» arbeiten Land- und Alpwirtschaft, der Parc Ela und die Gemeinden zusammen, um in der strukturschwachen Randregion Albula zusätzliche Wertschöpfung zu generieren.

Das PRE Safiental wird vom Verein Naturpark Beverin und der Gemeinde Safiental getragen. Die Gesamtprojektleitung unterliegt der Geschäftsstelle des Naturpark Beverin, die von der Forschungsgruppe Tourismus und Nachhaltige Entwicklung der ZHAW in Wergenstein begleitet wird. Ziel ist mehr Wertschöpfung und Stärkung der Landwirtschaft durch Förderung von branchenübergreifender Zusammenarbeit zwischen Akteuren aus der Landwirtschaft und anderen Branchen (Tourismus, Handwerk, Gewerbe etc.).

Bei der Durchführung von PREs ist die landwirtschaftliche Beratung mit den Pärken in Kontakt, z.B. für einen Beratungsauftrag oder für ein Teilprojekt.

Weiterbildungen:
– Beispiel Landschaftsqualitätsprojekte: alle 8 Jahre eine Weiterbildung obligatorisch für Landwirte direkt in der Region (1 Tag)
– Arbeitskreis Biodiversität und Produktion im Parc Ela und Beverin