Anhang 8

A   Gliederung der Mittelflussrechnung

Allgemeine Darstellung unabhängig von einem bestimmten Fonds

Grafik Anhang 8 A

1  Abhängig von der Fondsdefinition handelt es sich um Mittelflüsse von Geld, flüssigen Mitteln, nettomonetärem Umlaufvermögen usw. (Fonds).

2 In der Landwirtschaft (überwiegend Einzelunternehmen) werden als Konvention im Umsatzbereich auch Finanzflüsse auf Privatkonto wie Einkommen aus unselbständiger Tätigkeit und Privatausgaben mit berücksichtigt (vgl. weiter unten).

3  Cashflow bezieht sich normalerweise auf den Fonds Geld. Bei Verwendung abweichender Fonds ist darauf hinzuweisen.

4  In der Landwirtschaft werden als Konvention die Investitionsbeiträge (à fonds perdu) im Investitionsbereich erfasst.

B Direkte Berechnung der Mittelflüsse für Unternehmen in der Landwirtschaft inkl. Privatkonto (Einzelunternehmen)

Fonds: Nettomonetäres Umlaufvermögen1

1 Eine einheitliche Definition dieses Fonds fehlt. Der Fonds umfasst immer die Bilanzpositionen flüssige Mittel, Forderungen (Debitoren) sowie Verbindlichkeiten Lieferanten (Kreditoren). Fonds kann je nach Zweck erweitert werden um andere kurzfristige Verbindlichkeiten, aktive und passive Rechnungsabgrenzung und gegebenenfalls auch kurzfristige Rückstellungen. Für die Unternehmen, die „einen Abschluss nach einem anerkannten Standard zur Rechnungslegung erstellen müssen“ (Art. 962 OR), ist nach Swiss GAAP FER der Fonds „nettomonetäres Umlaufvermögen“ nicht zulässig, sondern nur die Fonds ⇐„flüssige Mittel“ und „netto-flüssige Mittel“ (siehe D).

2 Ohne Zinseinnahmen und –ausgaben. Diese Betrachtung „vor Zinsen“ stellt die Mittelflüsse im Umsatzbereich unabhängig von der aktuellen Finanzierung dar. Zinseinnahmen und –ausgaben sind im Finanzierungsbereich berücksichtigt. Im Umsatzbereich kann aber sowohl mit als auch ohne Zinseinnahmen und -ausgaben berechnet werden, dasselbe gilt für die Buchhaltungsanalyse.

3 Hier werden die kummulierten Saldi nach Investitions- und Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Üblich sind auch Darstellungen der Zwischensaldi der beiden Bereiche, z.B. Mittelfluss aus Investitionstätigkeit oder Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit.

4 Die Mittelflussrechnung kann durch die Darstellung der Fondszusammensetzung und deren Veränderungen ergänzt werden. Die Veränderung der flüssigen Mittel ist beispielsweise für die Beurteilung der Zahlungsfähigkeit wichtig.

C   Mittelfluss Hauptaktivitäten vor Zinsen: Alternative Berechnungen

Fonds: Nettomonetäres Umlaufvermögen (NMUV)

* nur Einnnahmen und Ausgaben aus Umsatztätigkeit und ohne Zinsen
** an Privat, Strukturkostenkonten oder andere Unternehmen

D Geldflussrechnung (direkte Methode) für Unternehmen inkl. Pri-vatkonto (Einzelunternehmen)

Fonds: Netto-flüssige Mittel

Siehe auch die Beschreibung der Mittelflussrechnung im Erhebungssystem der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten von Agroscope (Fonds: flüssige Mittel; Methode: indirekte).

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