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SALCAfuture

Diese Seite stellt die Merkmale, die Funktionsweise und die angewandte Methode des Nachhaltigkeitsinstruments SALCAfuture vor. Eine Selbsteinschätzung zu den Stärken, Grenzen und zukünftigen Entwicklungen ist ebenfalls verfügbar.

Table of content

Beschreibung durch den Entwickler oder Partner des Tools



Schlüsselmerkmale

ToolnameSALCAfuture
Ursprung / Eigentümer / Auftraggeber der Entwicklung des InstrumentsAgroscope
Sprache(n)Deutsch, Englisch, Französisch
Entstehungsjahr und MarkteinführungsjahrProduktivsetzung in 2022 
Geographisches Gebiet der Nutzung (Land)Geografischer Schwerpunkt auf Westeuropa mit der Schweiz als Haupteinsatzland  
Kosten für den NutzerEinsatz im Rahmen von Forschungsprojekten durch Agroscope und Projektpartner. Es werden keine Lizenzen vergeben. 
Zielgruppe / AnalyseebeneExpertensystem zur Erstellung von Ökobilanzen und Beantwortung von Forschungsfragen für landwirtschaftliche Produkte, Nahrungsmittel und Landwirtschaftsbetriebe im Kontext von Forschungsprojekten. Im Zusammenspiel mit makroökonomischen Modellen kann auch der gesamte Landwirtschaftssektor hinsichtlich seiner Umweltwirkungen analysiert werden.   
Definition und Dimensionen der NachhaltigkeitSALCAfuture ist eine Softwarelösung zur Erstellung von landwirtschaftlichen Ökobilanzen welche methodisch auf SALCA (Swiss Agricultural Life Cycle Assessment) basiert.  
Eine Erweiterbarkeit zur Einbeziehung weiterer Aspekte der Nachhaltigkeit (Ökonomie und Soziales) ist durch den modularen Aufbau von SALCAfuture gegeben.  

Funktionsweise und Methode

Erläuterung des Instruments und Ziele 

SALCAfuture ermöglicht eine einfache Dateneingabe, ein effizientes Datenmanagement und präzise Berechnungen der direkten Emissionen und der resultierenden Umweltwirkungen nach der SALCA-Methode zur landwirtschaftlichen Ökobilanzierung. 



Verwendung und Anwendung

SALCAfuture ist ein Expertensystem, welches zum Einsatz in Forschungsprojekten entwickelt wurde und auf vier Ebenen (Betrieb, Tierkategorie, Parzelle oder Kultur) angewendet werden kann. Der Zeitaufwand für die Analyse hängt stark von der betrachteten Ebene ab. Die Dateneingabe kann durch Forschende, geschulte Landwirte oder sonstige Datenerfasser erfolgen.    

Über eine Import-Export-Schnittstelle können Input-Daten auch extern aufbereitet und im Batchprozess importiert und verarbeitet werden. 




Angewendete  Methode

Die methodische Grundlage ist Swiss Agricultural Life Cycle Assessment (SALCA). SALCA ist eine Methode für die Ökobilanzierung in der Landwirtschaft, die seit mehr als zwei Jahrzehnten erfolgreich in nationalen und internationalen Forschungsprojekten eingesetzt wird und auf eigens entwickelten Emissionsmodellen und Wirkungsabschätzungsmethoden basiert, die eine spezifische, konsistente und umfassende Berechnung der Emissionen und Umweltauswirkungen in der Landwirtschaft ermöglichen.  



Angewendete Indikatoren

Die SALCA Wirkungsabschätzungsmethode (v2.01) umfasst fünf Indikatoren auf der Ebene der Ökoinventare (Nutzung erneuerbarer und nicht erneuerbarer Energien, Wasserverbrauch, Abholzung und Landnutzung), zwölf Midpoint-Indikatoren (Bodenqualität, Artenverlustpotenzial aufgrund der Landnutzung, Klimawandel, Eutrophierung, Ozonabbau, Nutzung abiotischer Ressourcen, Wasserknappheit, Versauerung, Ozonbildung, Humantoxizität, Feinstaub und Ökotoxizität) und enthält eine Empfehlung zur Berechnung eines Endpunktindikators (ReCiPe 2016 v1.1).



Beispiel für einen konkreten Anwendungsfall

Zahlreiche Beispiele finden sich in dieser Publikation: Swiss Agricultural Life Cycle Assessment: A method to assess the emissions and environmental impacts of agricultural systems and products.




Präsentation der Ergebnisse

Die Visualisierung der Ergebnisse erfolgt in einem separaten Tool gemäss den individuellen Bedürfnissen der Forschungsprojekte.  

Rückmeldungen

Stärken
  • Basiert mit SALCA auf einer anerkannten und langjährig erprobten Methode 
  • Verschiedene Ebenen der landwirtschaftlichen Produktion (Betrieb, Tierhaltung, Parzelle, Kultur) können aus Umweltsicht präzise, flexibel, umfassend und differenziert abgebildet werden
  • Besonderer Fokus auf spezifische Aspekte landwirtschaftlicher Systeme  
  • Weitere Aspekte der Nachhaltigkeit können integriert werden 
  • Die Methode wurde drei Mal kritisch durch externe Experten gemäss ISO 14040/44 begutachtet. 
Grenzen oder Herausforderungen
  • Sehr datenintensiv
  • Braucht Expertenwissen in der Anwendung und bei der Interpretation der Ergebnisse 


Geplante Entwicklungen / Verbesserungspotenziale

  • Fortlaufende Weiterentwicklung der Emissionsmodelle 

Wichtigste Erkenntnisse aus der Entwicklung oder Anwendung des Tools

  • Es gibt trade-offs zwischen Komplexität, Flexibilität und Effizienz 

Weiterführende Informationen …
Dokumentarische ReferenzenNemecek, T., Roesch, A., Bystricky, M., Jeanneret, P., Lansche, J., Stüssi, M., & Gaillard, G. (2024). Swiss Agricultural Life Cycle Assessment: A method to assess the emissions and environmental impacts of agricultural systems and products. The International Journal of Life Cycle Assessment, 29(3), 433-455. https://doi.org/10.1007/s11367-023-02255-w

Douziech, M., Bystricky, M., Furrer, C., Gaillard, G., Lansche, J., & Roesch, A. (2024). Recommended method for impact assessment within the Swiss Agricultural Life Cycle Assessment (SALCA) v2. 01. Agroscope Science, 183. https://doi.org/10.34776/as183e
ProjektreferenzenUmweltauswirkungen von Produkten und Produktionssystemen
Nachhaltigkeit und Management von landwirtschaftlichen Betrieben
Umweltbewertung von agrarpolitischen Szenarien und sektoralen Maßnahmen
Kontaktperson(en) Maria Bystricky maria.bystricky@agroscope.admin.ch



Impressum

Autor: Gregory Métrailler, AGRIDEA

Zusammenarbeit: Orlando Scholz, Astrid Gerz, Franziska Hoffet, Lisa Nilles, AGRIDEA; Verantwortliche oder Partner der Instrumente

Web Support: Solomon Araya, AGRIDEA

Titelbild: Gregory Métrailler